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In die sonnenreichre Heimat.
Fest aufs Herz gepreßt die Hände,
Daß durch sein verräterisch Pochen
Es den Schlummernden nicht wecke,
Steh in des geliebten Mannes
Anblick wonnig ich versunken,
Bis ein Rauschen des Gewandes
— Ach, sollt' ich in mädchenhafter
Scham versinken oder jauchzen —
Ihn erweckt, sein Traum wird Wahrbheit.
Ach das Glück war kurzer Dauer.
Strenge wies mein stolzer Bruder,
Der mich einem reichen Freier
Einem finstern Mann bestimmt schon,
Ab den Freund mit harten Worten
Und warf vor ihm seine Armut.
Da regt auch in seinem Herzen
Mächtig sich der Stolz des Mannes,
Jäh das fremde Blut ihm wallte,
Das von Seiten seiner Mutter
Heiß ihm durch die Adern rollte.
Es war einst vor vielen Jahren
Mit den mächt'gen Stauferkön'gen
Unter andern auch ein Ritter,
Wikart war sein deutscher Name,
Gen Italien gezogen,
Dort ward er für seine treuen
Dienste von dem großen Kaiser
Friedrich, genannt der Rotbart
Reich belohnt in der Romagna,
Führte als sein Ehgemahl heim
Eine schöne welsche Dame,
Nannte nun sich da Vicardi,
Aber da die Ghibellinen