Daß Tod erfolgt auf Tod. Herr Golling fuͤhlt es itzt /
Denm durch der Liebsten Tod das Hertz guch ward geritzt /
Und fast in Tod verletzt; doch last ein Wort mich Reden /
Was wolt ihr werther Freund! Euch selbst darinn befehden
Was ein Tag nimt voll Leid/ bringt jener voller Freud /
Und was die Zelt verliert / das gibt die Ewigkeit.
M. Georg Ehristoph Mauͤller /
Caplon/zu S. Laurentzen.
XI.
Die Seelige Frau Ursula Gollingin redet /
zu guter letze / allho3
SIVdreas dir ist wohl! du bist vorangegangen:
A folge dir bald nach / und stille mein verlangen.
( Andreas dir ist wohl! dein Freud und Seeligkeit
hat mich zu dir gelockt / aus meiner trauerzeit.
Das ganße trauer Jahr wolt ich nicht gar auswarten⸗
ich eilete zu dir / hin in den Himmels ?Garten⸗
Darein du vor einẽ Jahr / am Heilgen Pfingstfest kamst /
und / von der Zeitlichkeit / so Zeitlich Abschied nahmst.
Nun ist uns beeden wohl! Ich wuͤnsche / daß die Meinen /
die hinder blieben sind / Maas halten in dem Weinen.
Mein Eh⸗und Hertzens⸗Schatz! traurt nicht so sehr um mich:
Der Heilge Freuden Geist bewohn euch kraͤfftiglich.
Frau Schwieger! weinet nicht: Ich bin nunmehr zufrieden
und werde ewiglich nicht mehr von GOtt geschieden.
Eu'r JEsus geb' euch auch ein sanfftes Lebens⸗End.
hier ist es besser seyn / als dorten // im Elend.
Suͤsanna! goͤnst du mir das ewig⸗Freuden⸗ Leben /
so wirst du uͤber mir dich bald zufrieden geben.
E iij
Olie⸗