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Johanniskirchhof.
im Gelobten Land, gewesen waren, nach 1500 erbaut. Sie
enthält in einer eigenen Wölbung eine früher bemalt und ver—
goldet gewesene Grablegung, das eigentliche Ende der Sta⸗
tionen, deren lebensgroße Figuren zum Theil wenigstens von
Adam Krafft als sein letztes Werk, 1507 gefertigt sind. In
dem bärtigen Josef von Arimathia erkennt man Kraffts
Bildniß. Außerdem sind auch die Holzschnitzwerke am Altar
nicht ohne Werth. — Ueber alle andern Denkmale des
Kirchhofs ragt das Münzer'sche hervor, ein 24 Fuß
hohes, aufrechtstehendes Gebilde, das die heilige Drei—
faltigkeit, von himmlischen Heerscharen umgeben, auf
sich trägt. Es wurde 1560 errichtet. Die Johannis-—
kirche zeigt außen über der Eingangsthür ein altes
Gemälde;, das neuerdings von Eb erlein wiederhergestellt
wurde, innen einige alte Gemälde, besonders an der
aördlichen Wand: Christus in den Johannisfeldern spa—
zieren gehend. Ferner der Hauptaltar mit drei Flügelpaaren
us der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Wohlgemut:
Marias Tempelgang, Verkündigung, Geburt Christi und ver⸗
schiedene Apostel und Heilige; an einem kleinern Altar Christi
Leidensgeschichte aus derselben Zeit, ebenfalls Wohlgemut zu⸗
geschrieben. Am Hauptaltar befinden sich noch zwei Schnitz—
hider. Maria zwischen den beiden Johannes und der Ge⸗
kreuzigte zwischen Maria und Johannes, welche zu den un—
sichen Werken des Veit Stoß gehören. Schon 1252
war diese Kirche als Siechkobelkapelle vorhanden und wurde
dann von 1323 bis 1427 in die jetzige Gestalt gebracht.
Neben ihr stand vor wenigen Jahren noch ein Pfarrhaus
nebst einem Garten, welche beide behufs der Vergrößerung des
Kirchhofs verschwunden sind. Ebenso wurde zur nöthigen