Metadaten: Die Beteiligung der königl. Industrieschule zu Nürnberg an der Bayerischen Landes- Industrie- Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882

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gaben bilden, welche nebenher besonders vorgeschrittenen Schülern 
gegeben werden konnten. 
Außerdem wird die Übung im Bauzeichnen auch im Unter— 
richt für architektonisches Zeichnen bethätigt, dessen Resultate 
in einer Reihe von unter Leitung der Lehrer gefertigten Schüler— 
arbeiten ausgestellt sind. Es soll hiebei mit der den Schülern an— 
zueignenden Fertigkeit in der Darstellung architektonischer Formen 
die Kenntnis derselben gelehrt, Sinn und Verständnis für ihre 
Schönheit bei den Schülern erweckt werden. Da Letzteres ohne 
Zweifel durch eine effektvolle plastische Wirkung der Darstellung 
wesentlich gefördert werden kann, so wurden die architektonischen 
Zeichnungen so viel als möglich schattiert, vorzugsweise mittelst 
Schraffierung, um die Schüler zu gleicher Zeit möglichst viel im 
Bebrauche der Ziehfeder zu üben. Übrigens ist auch die Schattie— 
cung mit Pinsel, Tusche oder Farbe, wie mehrere Proben zeigen, 
nicht außer Übung gelassen worden. 
Die Übungen im architektonischen Zeichnen bewegen sich im 
Gebiete des Renaissance-Stiles. Abgesehen nämlich davon, 
daß dieser Baustil bei den Neubauten der Gegenwart am meisten 
zur Anwendung kommt, ist diese Wahl dadurch gerechtfertigt, daß 
das Studium der an die klassischen Baustile am meisten sich an— 
schließenden Richtung der Renaissance, welcher die Vorbilder für 
jene Übungen meist entnommen wurden, mehr als das anderer 
Stilarten geeignet ist, den Sinn für einfache und zugleich schöne 
Architekturformen bei Schülern auszubilden, die wie die unsrigen 
nicht für Pracht- und Monumentalbauten jeder Stilart, sondern 
nur für den Bereich der bürgerlichen Bauten vorgebildet werden 
sollen. Wie bei allen Unterrichtszweigen muß aber auch hier der 
Stoff über das eigentliche Ziel hinausgreifen, und so erstrecken 
sich auch diese Übungen auf architektonische Kompositionen, welche 
hei bürgerlichen Bauten kaum vorkommen. 
II. Entwerfen von Bauwerken. 
Zu den ferner ausgestellten Entwürfen ist zu bemerken, 
daß die hiefür gewählten Aufgaben gemäß den durch das Schul— 
programm gesetzten Grenzen sich nur auf das bürgerliche 
Wohnhaus (Miethaus- u. Familienhaus) beziehen.
	        
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