2 9
Nderter
Term
Tai
Ün As
en Un
SM
kamen
A
N uni
= Ds
1
Can
T Ca
En
WETRE
sche
nr
arhar
IE
shear
Cat
AaNnZe
7:
nisse
Aber
den.
den
die
che
BSP
Leer
IF
ef.
en
nd
1
fl,
MM
Klar zu erkennen. KEinsam sitzend, in bitteren Schmerz versunken
erblicken wir Christum auf dem Titelbilde zur kleinen Holzschnitt-
passion. Es nennt und schildert den Helden, dessen Schicksale er
erzählen will. In der grossen Holzschnittpassion wird dem dornen-
gekrönten Christus der Peiniger, der ihn verhöhnt und verspottet,
gegenüber gestellt und dadurch schon der wogende Kampf, seine
Zuspitzung zu einer Katastrophe angedeutet. Am Anfange der
Kupferstichpassion endlich gewahren wir Christus an einer Säule
auf erhöhtem Boden stehend, zu welchem Maria und Johannes voll
der tiefsten Teilnahme und des innigsten Mitgefühls emporblicken.
Die äusseren Vorgänge spiegeln sich in den inneren Empfindungen
wieder, die Schilderung der letzteren wird zur Hauptsache,
Was die Titelblätter versprechen, halten die Bilderfolgen. In
den Blättern einer jeden Folge klingt der gemeinsame poctische
Grundton hell an, erscheint Komposition, Stimmung und Ausdruck
dem einmal gewählten Standpunkte gut angepasst. Der Preis voll-
kommenen Gelingens gebührt der Kupferstichpassion. Das lyrisch-
elegische Element hat sich hier am reinsten entfaltet. Die grössten
Schwierigkeiten stellten sich der dramatischen Gestaltung der
Passionsszenen entgegen. Die künstlerische Überlieferung bot ge-
-inge Hilfe. Das Mittelalter kannte wohl Schauspiele, welche ja
auch Dürer auf sich einwirken liess, aber keine künstlerisch auf-
sebaute Dramen. Dürer fühlte das Ungenügende der eigenen
Darstellungen, kehrte wiederholt zum Passionsdrama zurück und
versuchte noch in späteren Jahren, den dramatischen Elementen
in der Passionsszene gerecht zu werden.
Die Schilderung des Leidens Christi fasste Dürer geradezu als
Lebensaufgabe auf: die anderen Gedankenkreise gewannen zeit-
weise eine Herrschaft über seine Phantasie, die Passionsdarstellungen
kehren dagegen auf allen Stufen seiner Entwickelung wieder. Darf
man annehmen, dass die künstlerische Fruchtbarkeit des Gegen-
standes allein Dürers Sinn gepackt hat? Bei viel andern Künstlern,
namentlich Italienern, möchte man die Frage sofort bejahen. Bei
Dürer regen sich dagegen berechtigte Zweifel. Der mächtige sub-
jektive Zug in seinen Schöpfungen, das überall sichtbare Streben,
in den Gedanken einzudringen, aus der Tiefe heraus alle Gestalten
auszuarbeiten, wecken vielmehr den Glauben, dass seine ganze
Persönlichkeit von der Bedeutung der Passion. erfüllt war, seine
religiöse Stimmung ihn immer und immer wieder zum Leiden
Christi, als dem Kern der ganzen Heilslehre, zog. Wir beobachten
—z—,
=