Volltext: Albrecht Dürer

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Klar zu erkennen. KEinsam sitzend, in bitteren Schmerz versunken 
erblicken wir Christum auf dem Titelbilde zur kleinen Holzschnitt- 
passion. Es nennt und schildert den Helden, dessen Schicksale er 
erzählen will. In der grossen Holzschnittpassion wird dem dornen- 
gekrönten Christus der Peiniger, der ihn verhöhnt und verspottet, 
gegenüber gestellt und dadurch schon der wogende Kampf, seine 
Zuspitzung zu einer Katastrophe angedeutet. Am Anfange der 
Kupferstichpassion endlich gewahren wir Christus an einer Säule 
auf erhöhtem Boden stehend, zu welchem Maria und Johannes voll 
der tiefsten Teilnahme und des innigsten Mitgefühls emporblicken. 
Die äusseren Vorgänge spiegeln sich in den inneren Empfindungen 
wieder, die Schilderung der letzteren wird zur Hauptsache, 
Was die Titelblätter versprechen, halten die Bilderfolgen. In 
den Blättern einer jeden Folge klingt der gemeinsame poctische 
Grundton hell an, erscheint Komposition, Stimmung und Ausdruck 
dem einmal gewählten Standpunkte gut angepasst. Der Preis voll- 
kommenen Gelingens gebührt der Kupferstichpassion. Das lyrisch- 
elegische Element hat sich hier am reinsten entfaltet. Die grössten 
Schwierigkeiten stellten sich der dramatischen Gestaltung der 
Passionsszenen entgegen. Die künstlerische Überlieferung bot ge- 
-inge Hilfe. Das Mittelalter kannte wohl Schauspiele, welche ja 
auch Dürer auf sich einwirken liess, aber keine künstlerisch auf- 
sebaute Dramen. Dürer fühlte das Ungenügende der eigenen 
Darstellungen, kehrte wiederholt zum Passionsdrama zurück und 
versuchte noch in späteren Jahren, den dramatischen Elementen 
in der Passionsszene gerecht zu werden. 
Die Schilderung des Leidens Christi fasste Dürer geradezu als 
Lebensaufgabe auf: die anderen Gedankenkreise gewannen zeit- 
weise eine Herrschaft über seine Phantasie, die Passionsdarstellungen 
kehren dagegen auf allen Stufen seiner Entwickelung wieder. Darf 
man annehmen, dass die künstlerische Fruchtbarkeit des Gegen- 
standes allein Dürers Sinn gepackt hat? Bei viel andern Künstlern, 
namentlich Italienern, möchte man die Frage sofort bejahen. Bei 
Dürer regen sich dagegen berechtigte Zweifel. Der mächtige sub- 
jektive Zug in seinen Schöpfungen, das überall sichtbare Streben, 
in den Gedanken einzudringen, aus der Tiefe heraus alle Gestalten 
auszuarbeiten, wecken vielmehr den Glauben, dass seine ganze 
Persönlichkeit von der Bedeutung der Passion. erfüllt war, seine 
religiöse Stimmung ihn immer und immer wieder zum Leiden 
Christi, als dem Kern der ganzen Heilslehre, zog. Wir beobachten 
—z—, 
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