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Drittes Kapitel.
welche der MNath auf diefen Bau 3zU verwenden gedachte,
und der Plan lieb unausgeführt.
Die Facade ift 275 Fuß lang, im italienijdhen Styl aus:
geführt und oben mit drei Ravillons gefrönt. Das ziem:
lich fladje Dach ijt unfihtbar; eine Gallerie verbirgt c8
ven Blicken. An den Bortalen zeigen fih vorifde Säuz
fen mit den Stadtwappen und Giftorifhen Figuren, die
bereits ziemlich verwittert find, aber jeßt renovirt werden.
Huf dem Fronton des Mittelthores ficht man die Bild-
fänlen der Wahrheit und Gerechtigkeit mit ihren Cmblemen.
Der untere Corridor im Rathhaufe zeigt, außer am
Plafond einige mythologifde Abbildungen, nichts Befonz
dere8; er enthält die Bureaux des Magiftrats der Stabt
und einige Abtheilungen des fgl. Kreisz und Stadtgerichts.
Dagegen fehen wir an der Decke Des Ceorridorg im. zwei:
ten Stockwerke die Abbildung eines in Nürnberg Anno
1446 abgehaltenen SGefellenftedens. ODbjhon Die Stulfo-
arbeit geweißt ift, find body die Schilde und Helmdecken
Gemalt mit den Lappen derer, die an dem Turnier Un:
theil genommen haben; c8 find meift die Wappen von
Nürnberger BVatrizierfamilien. Auf diefent Corridor bez
findet fi der Feine Saal, der jebt zu den Öffentlichen
Sigungen di8 Stabtgericht8 benußt wird und deshalb meift
offen fteht, oder, wenn nicht, auf Merlangen von einem Der
itet8 jichtbaren SGerichtsdiener aufgefeloffen werden fann.
Der BPlafond ift aus fhönem Schreinwerk mit Gemälden
von Suvenel auf Leinwand, die Darftellungen aus der
altrömifden SGefchichte enthalten, 3. B. Horat. Cocle8, die
Horatier und Curiatier, Brutus, feine Söhne richtend,
u. f. m. 18 Ddiefer Saal im Jahre 1825 renovirt wurde,