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Dritteg Kapitel.
allerdingS ein fehr mannigfaltige8, wechfelvolles Bild; aber
Hierin liegt die Urfache ver Klage, welde man aus dem
Munde faft aller Fremden Hört, daß fie KO in Nürnberg
äußerft {Ohiver zurechtfinden.
Da wir aber aus eigener Erfahrung wiffen „vie
angenehm e$ für den Fremden Mt, yermittelft eines
zwecfmäßig eingerichteten, Reifetafhenbuches fih felbit in
einer Stadt zurecht finden zu fönnen — und das ift Leicht,
wenn gute und fiher Fenntliche Anhaltapunkte gegeben
werden — fo ftellen wir al8 foldhe Anhaltspunkte die
Kirgen Nürnberg8 auf, diefe [Hönen Denkmale einer
Funftvollen Vergangenheit, deren Zhürme überall in der
Stadt fihtbar find und in deren Nähe die meiften Sehens
würdigkeiten liegen oder Leicht gefunden werden fönnen.
8 dürfte wol zuweilen nöthig fehr, einen MBorliber:
gehenden nad) der Lage eines Gebäudes zu fragen; denn
in Nürnberg find die Häufer nidt nad) den Straßen
anumerirt, fondern Die Nummern laufen durch die ganze
Hälfte der Stadtfeite. Da ift e8 nun ein fdöner Zug Im
Charakter der Stabtheuölferung (und zwar nicht allein der
Höheren Stände, fondern auch der niederften), daß fie e8 an
Zuvorkonumenheit, Gefälligfeit und Hilfsbereitwikligkeit gegen
den Fremden nicht fehlen Läffet. Man erhält deshalb auf
geftellte Fragen nicht allein fehr bereitwiklig Antwort, fonz
dern der Fremde Fanır e8 an {id erfahren, daß man ihn
mit Vergnügen mehrere Straßen weit bis zu dem Ar:
minfchten Gebäude begleitet.
Diefe Andeutung fei indef nur für den ynerwünfehten
Nothbehelf gegeben. Wenn der Fremde den Anweiz
Aunaent, melde ihm im Folgenden ertheilt werden, aenaue
il.
Ai