Metadaten: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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feine fröhlidhe Zuverficht über die vollendeten Gläubigen felbft, 
dann aber auch zugleid) das felige Bewußtfein von ihrer blei- 
enden SGemeinfdhaft mit den Gläubigen auf Erden auSi{pre- 
den. Wie ihr Tod für fie felbjit als ein unausfprechlicher 
Gewinn erfannt wurde, al$ das Erwachen für das volle wahre 
Lehen der Kinder Gottes, als die Stunde der Reife aus dem 
Stüchverk zum VBollfommenen, fo galt ihr Tod au den Blei- 
enden nicht alS eine Trennung, nicht als ein Berluft, fondern 
al8 ein Geburtstag, da der Menfdh der Schwachheit ihnen 
von NMenecm gefhenkt wurde als cin Miterbe der göttlichen 
Herrlichkeit, als ein Bollendeter feines und ihres Herın. Alle 
Skäubigen im Himmel und auf Erden waren ihnen Glieder 
an dem Einen Hanpte Chriftus, Brüder, die zufammengehören 
für alle Ewigkeit, nur daß die Einen eingegangen waren in 
das Alerheiligfte droben, während fie felbjit hier unten noch 
im Vorhofe die Opfer ihres Dankes und den Dienft ihres 
Sechorfans Ddarbrachten. Deßhalb ward an ihrem wieder= 
Echrenden Todestag au immer der Vollendeten mit Dank 
und Lobpreis gegen den Herrn gedacht, und ihre Hinterblicbe- 
nen und Freunde legten an Ddiefem Tage im Namen Dderfelben 
ein Opfer der Liche für die Gemeinde und für die Armen 
auf den Altar, zum Zeugniß, daß die Liebe, die fie einft, da 
fie noch in ihrer Mitte wandelten, der Gemeinde um des 
Herren willen bewiefen, auch jeßt noch ein Segen für fie fe, 
jeßt, da Diefe Liebe bei dem Herrn und durch den Herrn zu 
voller Entwidelung und Entfaltung gekommen ift, Ganz be- 
fonders aber ward noch der Aufforderung unferes Textes, der 
treuen Lehrer und der treuen Zeugen an ihrem Todestag, an 
ihrem Geburtstag zum ewigen Lehen, gedacht, nicht um fie zu 
{oben, fondern um den Herrn zu loben für Das, was er an 
ihnen felbft und durd) fie an feiner Gemeinde gethan hat, um 
in der Freude an dem. Segen, womit der Herr fie gefegnet
	        
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