Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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unserm Christenglauben, daß in ihm und durch ihn auch die Traurigen 
fröhlich sein können (2. Cor. 6, 10) und trotz aller Widerwärtigkeiten 
und Mühseligkeiten des CLebens jubeln mit dem Apostel (Köm. 8, 
33 f.): „Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist 
hier, der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist 
hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferstanden ist, welcher 
st zur Rechten Gottes und vertritt uns.“ Und mit dem Psalmisten 
(Pfalm 73, 25 -26): „Dennoch bleibe ich stets an Dir, denn Du 
hältst mich bei meiner rechten Hand, Du leitest mich nach Deinem 
Kat und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wenn ich nur Dich 
habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich 
Leib und Seele verschmachtet, so bist Du doch Gott, allezeit meines 
herzens Trost und mein Teil.“ Und diesen Heiland wollen wir 
auch predigen, „Jesus Christus gestern und heute, und derselbe auch 
in Ewigkeit“ (Hebr. 13, 8), Jesus Christus, den Gekreuzigten „gött— 
liche Kraft und göttliche Weisheit.“ (1. Cor. 1, 24). 
„Wie dünkt Euch um Christus? Weß Sohn ist er?“ Meine 
teure Gemeinde! Wollen wir, Gemeinde und Geistliche, Hörer und 
Lehrer, allezeit diese Frage beantworten mit dem alten Bekenntnis 
unferer Kirche: Wir glauben, daß Jesus Christus, wahrhaftiger Gott 
vom Vater in Ewigkeit geboren, und auch wahrhaftiger Mensch 
von der Jungfrau Maria geboren, sei unser Herr und unser Erlöser! 
Dann wird Sein Friede unser sein. Dein sind wir, mit Dir wollen 
wir's halten, Du Sohn Isais, Du Sohn Gottes! So wollen wir 
geloben heute am Weihetage unserer Christuskirche! Dann werden 
wir's an unseren Herzen empfinden: Es ist in keinem andern Heil 
als in Christo; in Ihm haben wir das Heil aber auch ganz gewiß. 
Ja, dann werden wir an unserem Gotteshaus und in unseren häusern 
den Segen spüren, den der Herr Christus — so hoffen wir — heute 
äber unsere Christuskirche, die wir Ihm geweiht haben, ausgeschüttet 
hat mit vollen Händen nach Seiner Verheißung (Cuc. 19, 9): „Heute 
ist diesem Hause Heil widerfahren!“ Amen. 
Hierauf wurde mit dem Gemeindegesang: „Jehova, Jehova, Jehova“ die 
kirchliche Feier beendigt. 
Nach Schluß der Feier fand Zusammenkunft der Steinbühler Kirchengemeinde— 
Mitglieder mit den Gästen in der Männerturnhalle, Landgrabenstraße VNr. 1400 statt. 
Nachmittags halb 2 Uhr war Kindergottesdienst, geleitet von Pfarrer Ferd. Reindel, 
und hierauf folgte nachmittags 3 Uhr im Hotel Strauß gemeinsames Mittagsmahl. 
Abends 6 Uhr hielt Herr Hülfsgeistlicher Dorfmüller ÄAbendgottesdienst und um 
Uhr abends fand gesellige Zusammenkunft in der Männerturnhalle statt. 
Bei dem Festmahl im Hotel Strauß hielten die Herren Regierungspräsident 
von Zenetti, Konsistorialrat Dr. Prinzing, Dekan Heller, Pfarrer Reindel, Pfarrer 
Kraußold und Direktor Hammer Ansprächen nachdem Herr Kommerzienrat Reif 
folgenden Toast auf. Seine Kal. Boheit den Prinzregenten ausgebracht hatte.
	        
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