Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

VIII. 
Fest Predigt 
über Matth. 22, 35 -46 
gehalten von Herrn Pfarrer Ferdinand Reindel. 
„Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Hebaoth! Meine 
Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein 
Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. Denn der Vogel 
hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge 
hecken: Deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott! 
Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar!“ 
(Ps. 84, 2-5.) — Geliebte in dem Herrn! Ich meine, es könnte 
nicht besser der Stimmung der Gemeinde Steinbühl und — füge ich 
hinzu — auch meiner Stimmung am heutigen Cage Ausdruck gegeben 
werden, als mit diesem lieblichen CLobgesang und Freudenlied des 
heiligen Sängers. Die Gemeinde freut sich, daß das lang erstrebte 
und lang ersehnte Ziel nun endlich erreicht ist, daß sie nun ein 
Gotteshaus hat, eine Stätte der Erquickung, der Erbauung, des Trostes, 
und Ihr werdet es begreiflich finden, daß auch mein Herz überwallt 
vor Freude und Dankbarkeit, daß mir das Amt am Wort in dieser 
schönen Kirche und an dieser lieben Gemeinde übertragen wurde, mit 
der ich bisher schon durch meine Arbeit auf dem Gebiet der inneren 
Mission in Beziehung stand. Und was meine Freude noch erhöht 
und was Eure Freude noch erhöhen soll, ist, daß unser liebes, 
prächtiges neues Gotteshaus den Namen „Christuskirche“ führt, daß 
dem teuren hochgelobten Herrn und Heiland Jesus Christus selbst 
unsere Kirche geweiht ist. In diesem Namen liegt ein Zeugnis, ein 
Bekenntnis. Habt Ihr, meine Geliebten, das wohl bedacht, was mit 
dem Namen „Christuskirche“ uns gesagt sein soll? Ich denke, das 
sei heute am Weihetage unsere Aufgabe, daß wir erwägen, daß wir 
uns darüber recht klar werden, was der Name „Christuskirche“ uns 
bedeuten soll, und da ist denn das heutige Sonntagsevangelium selbst 
am besten geeignet, uns die rechten Anhalts- und Richtpunkte für 
unsere Erwägung zu geben. Es zeigt uns: 
Die rechte Unswort auf die Frage, die heute bei der Weihe 
der Christuskirche uns vorgelegt wird: Wie dünkt Euch um 
Christus?ꝰ 
1. Die Antwort der Gemeinde soll lauten: Dein sind 
wir und mit Dir halten wir's, Du Sohn Isais! (J. Chron. 
12, 18).
	        
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