Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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ein reichgehaltenes Gemälde nach des Heilands Wort: „Lasset die 
Kindlein zu mir kommen!“ das mittlere von ihnen zieren wird. Die 
edle Stifterin dieses Fensters ist die Fabrikbesitzersgattin Frau Mathilde 
Ott pon Steinbühl. Ihm schließen sich rechts und links die Geburt 
ind Auferstehung Christi an, während an den Seiten die vier Evan— 
gelisten, zwei zusammenstehend, angebracht werden. Aufs dankens— 
berteste haben die Herren Gebrüder Karl, Ulrich und Johaun Ermann, 
Gutsbesitzer in Steinbühl, mit reichen Beiträgen zur teilweisen An— 
schaffung dieses Schniuckes sich bereit erklärt. — 55 Herren aus Stein— 
bühl haben den Kirchenbauverein mit einer Stiftuus erfreut, die ihnen 
zur Ehre, dem Gotteshause aber zur bleibenden Fierde gereicht. Die 
zroße Rosette über dem nördlichen Portale prangt in reichem Kunst⸗ 
zewande. In dem obern und untern, rechten und linken Medaillon 
sehen wir das Lamm, welches für uns erwürget ward, den Kelch, aus 
dein uns Leben quillt, den siebeuarmigen Leuchter und das A und O 
der Offenbarung, dazwischen mildstrahlende Ornaniente. In der Mitte 
zlüht das Sinnbild des heiligen Geistes, das Feuer, eingerahmt vom 
Gewölke des Hinmmels und bewacht von acht Cherubinen. Wie es der 
hochperdiente Künstler, der dieses herrliche Kunstwerk geschaffen hat, 
zethan, so soll auch hier sein Nanme zum steten Gedächtnis genannt 
fein. Herr RKunstschuldirektor Professor Carl hammer hat dieses 
hervorragende Werk ersonnen; bei seiner Herstellung stund ihm Herr 
Glaͤshialer Samuel Kellner aus Nürnberg treu zur Seite. Damit es 
dor äußerem Unbill bewahrt bleibe, hatte Herr Rudolf Morill von 
Steinbübl ein Drahtschutzgitter anzubringen. 
Herlassen wir auf kurze Heit das Innere der Kirche und besteigen 
den Turm, um auf der Höhe der ersten Gallerie die Turmuhr, hervor— 
zgegangen aus der hiesigen Großuhrenfabrik des Herrn Corenz Förster, 
zu beobachten. Heiger und Schlagwerk sind nach oben geführt. Die 
bequemen Treppen erleichtern das Emporkommen und rasch befinden 
wir uns auf der zweiten Gallerie, von der aus wir nicht nur einen 
schönen Ferublick Jenießen, sondern vor allen Lin herrliches Bild von 
unserer lieben Noris mit der altersgrauen Burg im Hintergrunde 
gewinnen. Doch zu lange können wir hier nicht verweilen, weil wir 
Zom Geläute der Christuskirche des Näheren hören wollen. 
Die hochangesehene Familie des Herrn Fabrikbesitzers Johannes 
Zeltner hatte die Guüte, zu einem schon vorausgegangenen Geschenke 
bon einem großartigen Betrag in Bar noch die Stiftung der Glocken 
zu übernehmen. Am 12. Mai 1895 wurden sie gestiftet und bei dem 
Bochumer Verein für Berghau und Gußstahlfabrikation zu Bochum 
in Westfalen bestellt. Das Geläute, in klangvoller Harnionie von der 
berühniten Firma zur größten Freude aller, die es gehört haben, aus— 
geführt, besieht aus deim dvierstimmigen H-dur-Septimen-Akkord. Als 
Inschrift wurde von dem hochperehrten Stifter für die einzelnen Glocken 
olgendes bestimmt: 
Glocke H: „Ehre sei Gott in der Hohe.“ 
Héôéläute gestiftet 12. Mai 1805
	        
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