Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

ministerium für Kirchen- und Schulangelegenheiten; allein es konnte 
dasselbe troßz aller Bemühungen nicht mehr an die höchste Stelle 
zelangen, weil der für die diesbezüglichen Vorlagen festgesetzte Termin 
zufolge der notwendigen Instruktionen nicht mehr zu erreichen war. 
Es mußte also auf die nächste Tagung der gesetzgebenden Körper⸗ 
schaften gewartet werden. 
Unterdessen hatte der Verein in seiner Vorstandschaft die Stelle 
des II. Vorständes zu besetzen, die durch den Cod ihres eifrigen In— 
habers, des herrn Maisch, vakant geworden war. herr Rommerzien— 
at Zacharias Reif hatte die Güte, unterm 14. Januar 1888 als 
II. Vorstand einzutreten. 
Die gemachte Erfahrung ließ uns behutsam aufmerken, daß von 
inserer Seite der Termin diesmal nicht versäumt werde, welcher für 
Singaben um fakultative Staatszuschüsse verordnet war. Am 
»O. Dezember 1888 wurde eine eingehende Bittvorstellung auf dem 
Instanzengange an das vorhin genannte Ministerium abgesendet. Am 
J. April 1889 durften wir erfahren, daß laut hoher Regierungsent— 
schließung vom 4. ds. Mts. die von uns erbetene Position in den 
Stat eingestellt worden sei. Nun waren die Beschlüsse des Candtages 
ind Reichsrates abzuwarten. Fur Unterstützung unseres Gesuches 
begaben sich unsere beiden Herren Vorstände wiederholt nach München, 
fanden im Ministerium wie bei den maßgebenden Herren des Land— 
tages die freundlichste Aufnahme, was hauptsächlich den einflußreichen 
Bemühungen des Candtags-Abgeordneten Herrn v. Crämer zu ver— 
danken war. Zufolge der freundlichen Fürsprache des letztgenannten 
Herrn und durch die gütige Empfehlung seitens des Kultusreferenten 
derrn Dr. Daller bewilligte denn Jauch der hohe Landtas für, die 
XX. Finanzperiode 12000 M. zum Baufonds unseres Vereines. Wie 
aus den späteren Ausführungen zu erkennen sein wird, waren wir 
noch weiterer Beihülfe dringend benötigt, weshalb von unserer Seite 
eine gleichartige Eingabe auf dem oben angedeuteten Wege unterm 
29. Noveiber 1890 eingereicht worden ist, die den erfreulichen Erfolg 
hatte, daß uns abermals von dem hohen Landtage für die XXI. Finanz- 
periode 10000 M. zubewilligt wurden, nachdeni sich die Herren Kultus— 
referenten Dr. Daller und Dr. von Schauß übher die Notwendigkeit 
unserer Bestrebungen durch Augenscheinnahme der Verhältnisse über— 
zeugt hatten. Der inzwischen begonnene und weitergeförderte Bau der 
Christuskirche forderte große Geldnittel; wir waren darum gezwungen, 
eine gleiche Bitte auch fuͤr die XXII. Finanzperiode zu stellen, die 
iach den gefaßten Beschlüssen das Ergebnis hatte, daß wir für unsern 
Zweck 750 M. erhalten werden. Den tiefgefühltesten Dank für diese 
iamhaften Bewilligungen wollen wir an dieser Stelle zum lebhaftesten 
Ausdrucke bringen und damit die Bitte um fernere Gewogenheit 
ehrerbietigst verbinden. 
Der Bevölkerungszuwachs der großen Städte kommt vom platten 
CLande. Aus allen Gegenden strömen hier die Leute zusammen und 
in kurzer Frist haben sich auch in kirchlicher Beziehung große Gemeinden 
zebildet. Dadurch ist der kirchliche Notstand auch in der Vorstadt
	        
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