Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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biet für immer oder auf eine beftimmte Zeit verlaffen, oder wurde 
zu einer Geldftrafe verurtheilt *). 
€ erübrigt noch) die Beziehungen NürnbergS zu einigen 
Fränfijchen Städten während der Bauernunruhen kennen zu lernen. 
Hatten jchon feit langer Zeit die trüben Verhältnifje im Reiche, 
die eiferfüchtige Stellung der Fürften, die Räubereien des AWdels, 
eine engere Verbindung der deutjchen Stähte veranlaft, jo war 
dieje3 bejonder3 feit ihrem Anfchlufje an die Reformation der 
Fall. Die Meinen fränkijchen Reichsftähte wie Rothenburg vo. ., 
Windsheim 2c. waren naturgemäß an die Politik Nürnberg3 gebun- 
den. Hier fuchten fie Rath und Schuß, jeine Gejandten vertraten 
ihre Sachen auf den Reichs- und Städtetagen, fein Einfluß in 
bolitiidhen und religiöfen Fragen ift unverkennbar. 
So fomıte auch die Stellung der benachbarten Städte zu der 
revolutionären Bewegung dem Nürnberger KRathe nicht gleichgültig 
fein; er fühlte fidh verpflichtet, jeder anarchijhen Beftrebung in 
denjelben entgegenzumwirkfen. Die Zwifjtigkeiten zwijchen Rath und 
Bemeinde zu Kothenburg, Windsheim u. a. Ende März 1525 be- 
unruhigten ihn jehr und er z0g deshalb genaue Erkundigungen 
über diejelben ein. 
In einem Schreiben vom 28. März an die genannten Städte 
ermahnt der Kath zu Frieden und Eintracht, denn alle KRegierun- 
gen in fich Jelbft zerthHeilt und uneinig, feien „zerfteret und wüfft;“ 
zu Beilegung fjolcher „unfridlidhen widerwertigkeit“ wolle er allen 
‚Sleiß aufbieten **). 
Eine am 29. März von Nürnberg, Dinkelsbühl und Schwäs 
bijch Hall nach Rothenburg gefchicte Gefjandtjchaft +) fand Ddajelbft 
die größte Uneinigfeit zwijchen Rath und Gemeinde, welch’ Lebtere 
von Karlftadt aufgereizt, einen gewaltigen Bilderfturm in Scene 
gefeßt Hatte. Ein Uusihuß von 42 größtentheils der radikalen 
Bartei angehörigen SGemeindeglieder ++), wollte die Ordnung wies 
der Heritellen, aber durch jeine Willkür ftieg die Erbitterung. Ihr 
Erjcheinen in Rothenburg motivirte die Gefandtjchaft mit dem 
Befchlufje des legten Städtetages von Ehlingen, wonach bei inne- 
*) Baurn Straf, Necepimus 176 guld. rhein, 1 ® novj 16 fohilling 
ö heller {trafgelt38 von den paurn, die aufrurig geweien fein. Stadbtirechnungs 
Kegifter von 1525. KR. Archiv. 
**) Jür den von Nördlinger Bürgern ins Gefängniß geworfenen 
BHürgermeifter verwandte fidh der Math am 30, März. 
t) Die Rürnberger Gefandten waren: Nikolaus Haller und Leonhard 
Schlirftab. Val. Benfen 1. c. p. 103 u. f. 
77) Im Nürnberger Schreiben werden nur 36 Ausfhußmitglieder ge: 
nannt. Brief des Rathes zu Nürnberg, Dinkelsbühl, Schmwäbijh Hall an 
Das Kaiferl. Regiment vom 3. April 1525,
	        
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