Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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Am 11, Juli rief der Rath jeine Gefandten nah Nürnberg 
zurüc *), weil der Bijchof doch nicht im Sinne habe, fih mit 
den Seinigen vollftändig zu vergleichen. 
Einige Bamberger hätten auch in Nürnberg gefagt, als ob 
der Math fie in ein „gefpiel“ mit dem Bunde gebracht, daß fie 
in ihren Erwartungen von der Botfchaft getäufcht und daß dieje 
eigentlich nur den „frommen Leuten Ddajfelbjt das maul vergebens 
aufiperrte.“ 
Die Einnahme WürzburgS ermuthigte den Bamberger Bijchof, 
troß eine3S mit Jeinen Unterthauen gefchloffenen Vergleiches, Die 
alte Politik wieder aufzunehmen. Bamberg war beruhigt, die 
Surcht vor dem Schifjal Würzburg veranlafte noch mehr die 
Bürgerfchaft des Bamberger Bijchofs, fi jeder Feindjeligkeit zu ent- 
haften. Deßungeachtet Magte der Bijchof bei dem Iruchjeß über die 
vielen Bedrückungen, denen er ausgefeßt [ei und veranlaßte ihn zu 
einem Zuge nach Bamberg. Diejen Zug wollte der Nürnberger 
Rath auf Anfuchen der Bamberger Bürger vereiteln. Sein Pfle- 
ger zu Schwarzenbruck, Franz Knodten, wies aber in Würzburg ver- 
geblich auf das BZwecklofe eines foldjen Zuges Hın **). Am 
19, Sarni wurde daS beruhigte Bamberg von den Bündijchen be- 
jebt und eine. ftrenge Unterfuchung eingeleitet. Zwölf am Auf- 
jtande Bbetheiligte Perfonen fielen unter dem Richtjdhwerte. 
Damit begnügte man fi aber noch nicht, fondern man z0g die 
Süter von neun der Empörung angeflagten Bürgern ein ***) und 
gab fie fünf „vornehmen Herren“ im Bundesheere +). 
Dieje Handlungsweije fand vielfach und auch beim Nürn- 
berger Rathe große Mißbilligung. Er meint, es fer diejeS ein 
Gebrauch, wie er in der Türkei Herrfche, Wenn die Perfonen auch 
[Huldig gewefen, {o hätte man doch „ire fhaßung, hab und guter, 
nit difen vinangern und jonderperfonen, fonder gemeinem pund 
zu nuß und vortheil reichen jollen.“ (Er bedauert, daß der Bund 
diefe ungefchickte, unehrlidhe Nachrede auf ficH nehmen wolle und 
fein Unwillen trifft hauptfächlih die Bamberger Domherrn „die 
*) Brief an die Gefandten nad) Bamberg vom 11. Juni 1525, 
**) Rathsverlaß vom 8. Juni. Mit Franz Knodten handeln, daß er 
aim Tat zu gefallen bifen rit thue neben den bambergifhen zu dem pundS: 
Hauptmann vor Würzburg zu gutliden unterhandlung und in ains rats 
wegen pitten der unfdhuldigen und fonderlid) der von Bamberg zu Ichonen. 
Brief an Kreß vom 19. Juni. 
***) Diefe Bürger gehörten der neuen Lehre an, waren aber durchaus 
nicht bei dem Aufftande betheiligt, fjondern Hatten vielmehr die Wuth der 
Bürger bei verfhiedenen Gelegenheiten zu dämpfen gejucht. 
+) Müllner in feinen Annalen nennt: DietridH Späten, Dr. Georg v. 
Streitberg, Michael Otten, Zeugmeifter Peter Scharrer und des Truchfeffen 
Sefretär.
	        
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