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anregender geistiger Verkehr mit Männern der Wissenschaft und mit den
gelehrten Instituten darbot, wo bald nachher der junge Vertreter des Faches,
E. v. Gorup-Bosanez (1817—1878), die von Berzelius eigentlich erst
begründete Zoochemie pflegte. Untersuchungen solcher Art waren es, die
Bibra während seiner ersten Periode — er ist erst als reifer Mann in
die litterarische Arena eingetreten — vorzugsweise beschäftigten ). Aber
auch nachher noch ist er gerne auf die chemische Seite der Anatomie und
Physiologie zurückgekommen, wie dies seine Galle- und Gehirnstudien 2)
bekunden. Auch die in Verbindung mit einem hervorragenden Physiologen
jener Zeit, Emil Harlefs (1820—1862), durchgeführte Experimentalforschung
über die Wirkung des Äthers als hervorragenden Anästhetikums®) gehört
hierher. Und nicht minder müssen wir hier diejenige Arbeit nennen, durch
welche sich Bibra nicht nur in der szientifischen Welt einen Ehrenplatz
gesichert, sondern auch der leidenden Menschheit und einer gesunden
Sozialpolitik einen unvergänglichen Dienst geleistet hat. Die äufsere Ver-
anlassung hatte gegeben, dafs er ewähntermassen in der zweiten Hälfte der
vierziger Jahre seinen Wohnsitz nach Nürnberg verlegte*). In dieser in-
dustriellen Stadt ward auch die seit 1833 rasch in die Höhe gekommene
Fabrikation von Phosphorstreichhölzern schwunghaft betrieben, und da erst
1848 der amorphe, ungleich ungefährlichere Phosphor eingeführt wurde, so
konnten häufige Erkrankungen der in jener Industrie beschäftigten Arbeiter
1) Die ersten hier einschlagenden Veröffentlichungen sind die nachfolgenden:
Chemische Untersuchung verschiedener Eiterarten, Berlin 1842; Chemische Unter-
suchungen über die Knochen und Zähne des Menschen und der Wirbeltiere, mit Rück-
zichtnahme auf ihre physiologischen und pathologischen Verhältnisse, Schweinfurt 1844.
Im Vorworte zu letzterem Buche lesen wir, nachdem der Autor erklärt hat, dafs ihm
die Verhältnisse, unter denen er — in Schwebheim — zu schaffen genötigt war, die
Benützung gröfserer Bibliotheken unmöglich gemacht hätten, die für Bibras Denkart
charakteristische Stelle (S. IV): »Wer der Meinung ist, dafs man in solchen Fällen
sich wissenschaftlicher Arbeiten gänzlich enthalten sollte, dem habe ich nichts zu
erwidern.«
2) v. Bibra, Chemische Fragmente über die Leber und die Galle, Braunschweig
1849; Hilfstafeln zur Erkennung zoochemischer Substanzen, Erlangen 1849; Ver-
gleichende Untersuchungen über das Gehirn des Menschen und der Wirbeltiere,
Mannheim 1854. Von Wert ist der am letzteren Orte geführte Nachweis, dafs in der
Gehirnsubstanz wahnsinniger und normaler Menschen sich chemisch keinerlei Ver-
schiedenheit konstatieren lasse.
3) v. Bibra-Harlefs, die Wirkung des Schwefeläthers in chemischer und
physiologischer Beziehung, Erlangen 1847. Es wird die Art des Einflusses, den die
verschiedenen Ätherarten auf den Organismus ausüben, bis ins Einzelne festzustellen
Zesucht.
4) Antänglich wohnte Bibra in dem bekannten Fembo-Hause in der Burgstrafse;
späterhin bezog er das ihm selbst angehörige Haus in der Bergstrafse, dessen mit
antiquarischen und naturwissenschaftlichen Merkwürdigkeiten reich ausgestatteten
»Rittersaal« der Besitzer höchst liberal für die verschiedensten — nicht gerade immer
gelehrten — Zwecke zur Verfügung stellte. In den Erinnerungen vieler ehemaliger
Studierenden der drei bayerischen Landesuniversitäten spielt der Saal eine eigenartige
/on Doetischem Dufte verklärte Rolle.