Volltext: Herrn Piepmayer's Faschingsnoth

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strengung, denn von neuem wird die Tanzlust entbrennen und 
währen bis zum Kehraus. — Ein solches Feldlager auf dem 
Kampfplatze ist der eigentliche Genuß für die zärtlichen Väter 
und Mütter, die sich an's Solide halten, und nicht mehr mit 
Mondschein und Theewasser sich abspeisen lassen wollen. Aber 
auch das junge Blut ist der Pause nicht abhold. — Die Rit— 
terdamen mit ihren Beschützern, Doktor Fau st und Wagner, 
Od ysseus, Theseus und verschiedene andere Seuse gruppiren 
sich am oberen Ende, mit den Andromache nPenelopen, und 
auch wir, Mama und ich, hatten die Ehre, wegen uns eres jungen 
Griechen und Paulinchens mit zu der großen Tafel gezogen 
zu werden. — Ich balgte mich tapfer mit einem Kapaunviertel 
herum und ruhte nicht eher bis es vertilgt war, auch Mama 
war dem ihrigen nicht abhold und that daneben der Zunge, 
ächtem Salami und anderem alle Ehre an; Herr Purzpich— 
ler aber ließ sichs nicht nehmen, Paulinchen mit dem besten 
was die Schüssel bot zu versorgen; er hatte sich ausgebeten, 
für heute die vierte Person unserer Familie sein zu dürfen. 
Hätte ich denn das ihm, unserm Ball-Schutzgeist, verweigern 
können? Mit großer Andacht hörte ich die schönen Trink⸗ 
sprüche und that fleißig Bescheid; Herr Purzpichler sorgte, 
daß die Gläser nicht leer blieben. Dabei wurde ich so lustig, 
daß ich im Stande gewesen wäre, selbst ein Trinksprüchlein 
auszubringen, hätte mich nicht eine gewisse Schwere der Zunge 
davon abgehalten. Die Augen glänzten mir, Mamachen an 
meiner Seite erschien mir noch einmal so jung und Paulin— 
chen ⸗— ja ich sah zehn Paulinchen und neben ihr zehn 
Purzpichlerchen — die ganze Welt drehte sich um mich —
	        
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