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sckiger Steinbau enthalten war, welcher neben Skeletten von Erwachsenen
auch solche von Kindern in sich barg.
Die Mehrzahl der Fundgegenstände haben den Charakter der jüngeren
Hallstattzeit, wie er aus den Schmuckgegenständen der früher beschriebenen
Fundorte Behringersdorf*), Hirschberg**), Stöcklach**), Beckers-
lohe**) spricht. Dies gilt vor allem von den beiden Arten Steigbügelringen
Nr. 1 und Nr. 8; von der ersten sind vier, von der zweiten 5 Exemplare
gefunden worden. Es gilt auch von den mehrfach gekröpften Ringen 17,
Jeren drei vorhanden sind, und von den Eisenmessern Nr. 14 und 20.
Alle diese Formen sind an den angeführten Stellen ausführlich besprochen.
Was aber gerade der Nekropole Walkersbrunn unser besonderes Interesse
zuwenden mufs, sind die späten Formen des übrigen Schmucks, Formen,
deren Modecharakter auf das prachtliebende Ende der Hallstattkultur hin-
weist. Auch das entschiedene Vorherrschen des Eisens gegenüber anderen
Fundstellen spricht für eine späte Hallstattzeit. Die interessantesten Stücke
in diesem Sinn scheinen uns der Broncehohlring Nr. 11 und die eiserne
Vogelkopffibel Nr. 25 zu sein. .
Der Hohlring zeichnet sich durch seine wahrhaft lächerlich wirkende
Dicke aus, deren Zweck nur eine übertriebene Putzsucht des einstigen
Besitzers gewesen sein kann, wie sie stets in den Zeiten des Niedergangs
zeicher Kulturperioden im Gigerltum ihren Ausdruck gefunden hat. Des-
halb ist das Ding auch inwendig hohl und aus so dünnem Bronceblech
zefertigt, dafs man allein die Kunst des Metallarbeiters bewundern mufs.
Durch eine mediane Naht, vielleicht aus zwei ineinander greifenden Falz-
innen bestehend, ist das Schmuckstück aus zwei kreisförmig gebogenen
Blechrinnen zusammengesetzt. Da der Rekonstrukteur den Hohlraum mit
grünem Wachs ausgegossen hat, ist nicht mehr zu entscheiden, ob nicht
zhemals ihn eine andere Masse füllte, deren chemische Untersuchung
aventuell wünschenswert gewesen wäre. Ein ähnliches noch gröfseres
Schmuckstück, dessen Herkunft uns entfallen ist, enthielt eine dichte, fast
muschelig brechende, schwarze Masse von geringem spezifischen Gewicht,
welche indessen nach dem Ergebnis einer chemischen Untersuchung nur
aus Thon und Kohle bestand. Vielleicht war unser Ring überhaupt nicht
gefüllt; dies hätte seinem vermutlichen Zweck als Fingerring wohl ent-
sprochen, als welcher er umso weniger schwer sein durfte, als mit dem
jombastischen Geschmack des Besitzers wahrscheinlich eine entsprechende
Verweichlichung korrespondierte.
Die Vogelkopffibel Nr. 25 aus Eisen ist ein Unikum unserer Samm-
‚ung und wäre höchst wertvoll, wenn nicht der tückische Rost alle Kon-
zuren zerfressen hätte. Immerhin ist das Kennzeichen der Früh-La Tene-
Fibel deutlich sichtbar. der über die Hülse hinaus verlängerte und nach
*) Vgl. Abhandlung der Nat. Ges. Nürnberg VIII Bd., 1889.
*) Vol. diese Festschrift,