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„Weitere Gnadenakte, außer der Gewähr des freien Bauplatzes, übte
das bayer. Finanzministerium durch unentgeltliche Ablassung der in dem
Rentamtsgebäude (Domprobstei) noch vorhandenen Kirchenparamente, dann
des sämtlichen zum Bau benötigten Dachungs-, Gerüst- und andern Hol—
zes, — jedoch unter der ausdrücklichen Verwahrung, daß durch diese
Gnadenholzabgabe zu keiner Zeit eine Art von Baulast für die Zukunft
dem bayerischen Staatsärar erwachsen soll.“ (Sar, die Frauenkirche.)
Am 11. Dezember 1823 wurden die 1. katholischen Kirchenvorstände,
Gastwirt Wölker, Rosolifabrikant Felder, Kaufmann Scheuer,
Drechsser F. Borsscch und Kaufmann Tschinkel gewählt.
„Bäumen veranlaßte vor Allem eine Konkurrenz von Bauplänen
für die Kirche, die freilich ganz verschieden ausfielen; nach der Summe
lauteten sie
1) von Architekt Heydeloff in Nürnberg, veranschlagt zu
2) „Architekt Karl Hoffmann zu Fürth,
3) „ demselben bei kleineren Dimensionen
4)9 „Maurermeister Kopp in Fürth
5) 71 —1 Eckart 71 V
6) „Bauinspektor Brüger in Nürnberg
und Architekt Hoffmann in Fürth,
gemeinschaftlich gearbeitet zu .. „24711 fl.
Am 4. Mai 1824 erfolgte die Genehmigung des Bauplanes. Der
von Brüger entworfene wurde mit einigen Abänderungen angenommen.
Die Aufficht über den Bau wurde dem Inspektor Brüger übertragen.
Maurer J. G. Zink übernahm den Bau um 22300 fl.
Am 7. Juli 1824 wurde die erste Erde zur Erbauung der Frauen⸗
kirche gehoben und am 25. August legte der Erzbischof von Frauen—
berg unter Assistenz von 8 Geistlichen den Grundstein.
Die in den Grundstein gelegte Urkunde lautete:
„An die VNachkommen!
In der Erde Schoos ruht hier der Grundstein einer katho—
lischen Kirche! Mit brüderlicher Eintracht, vom Geiste des gött—
lichen Religionsstifters beseelt, wurde er am 25. August 1824
unter Mitwirkung aller Religionsverwandten der Stadt ein—
gesegnet durch Seine Erxcellenz den hochwürdigsten Erzbischof
von Bamberg, Herrn Joseph Maria, aus dem freiherrlichen
Geschlechte von Frauenberg, feierlich niedergelegt.
Drei Jahrhunderte hatten die Bekenner des katholischen
Glaubens die Wohlthat öffentlicher Religionsübung entbehrt, als
die Huld Marimilian Joseph's IJ. des jetzt regierenden Königs
von Bayern, ihnen die Erbauung dieses Tempels und die Gründung
einer Pfarrei gestattete. Großmütig unterstützte das allerhöchste
Negentenhaus durch reichliche Gaben und Abtretung des Bau—
platzes dieses Unternehmen, und was die Kräfte von 407 Katho⸗
liken nicht zu leisten vermochten, das gewährte die fromme Wohl—
34697 fl.
28810,
11665
22099
198835
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