604
über die Gesinnung und Stimmung der Bürgerschaft konnte
der Rat nicht in Zweifel sein. Zu dem Rückgang von Handel und
Gewerbe kamen immer neue Lasten. Kaum waren im Frühjiahr
180 000 fl. als neunmonatliche Kontribution bezahlt, so erwuchsen
der Stadt durch die in Fürth fast ein ganzes Jahr liegenden Schön—
burgischen Reiter neuerdings über 55000 fl. Unkosten. Noch im
Sommer hatte Oberst Altringer, der mit 4000 Mann bei Fürth
lag, ungeheueren Druck ausgeübt, sodaß einschließlich der Proviant—
lieferungen die Stadt noch einmal 180000 fl. Kosten hatte. Als
der Ursächer aller dieser Leiden erschien der hartnäckig bei seiner
Unterdrückungspolitik beharrende Kaiser, während man in dem Sieger
von Breitenfeld den Schützer gegen künftige Drangsal und den Rächer
für erlittene Unbill erblickte. Für den Rat bestanden jedoch neben
der Gesinnung der Bürgerschaft noch andere Gesichtspunkte: der erst
üüngst ausgestellte Revers über unverbrüchliche Treue gegen den Kaiser,
die Nachbarschaft Bayerns und die Anwesenheit kaiserlicher und ligisti—
scher Truppen in geringer Entfernung waren Warnzeichen genug.
Und wie sollte es werden, wenn dem Schwedenkönig etwas zustieße,
was bei dessen persönlicher Kühnheit auf dem Schlachtfelde leicht
möglich war? — Das Ideal der nürnbergischen Staatsmänner war,
schon in Rücksicht auf den Handel, die Neutralität. Da aber
solche kaum zu erhalten, so strebte man, die Entscheidung wenigstens
hinauszuschieben und den Schein der Loyalität gegen den Kaiser
möglichst zu wahren. Demgemäß gab man dem ersten Abgesandten
Gustav Adolfs, dem Rittmeister Rehlinger (6. Oktober) ausweichenden
Bescheid und den darauf zweimal erscheinenden schwedischen Hofrat
Dr. Martin Chemnitz suchte man mit der Vertröstung auf eine
Geldhilfe abzuspeisen, die man beim Kaiser als eine Brandschatzung
ausgeben könne. Auch gab man dem Abgesandten zu verstehen, daß
es zweckmäßig sei, wenn der König gegen Nürnberg „mit etwas
Gewalt vorgehe“; man bestellte sich also eine Art Drohbrief, um
sich gegen den Kaiser zu decken. Dem Zaudern des Rats machte
ein scharfes Schreiben des Dr. Chemnitz ein Ende. In demselben
wurde bei nicht sofortiger annehmbarer Antwort mit Zwang durch
bereitstehende Truppen gedroht, im anderen Falle aber des Königs
kräftiger Schutz zugesichert. Daraufhin zögerte der Rat nicht länger,
den großen Rat der Genannten zusammenzuberufen und diese, ihrer
290, erklärten nach Anhörung der Gründe gegen und für eine Ver—
einigung mit Gustav Adolf: „daß man in dieser Gottes Ehre und
die Gewissensfreiheit concernierenden Sache sich königlicher Majestät
von Schweden keineswegs entziehen, sondern vielmehr derselben, gleich
anderen evangelischen Reichsständen, begehrter Conjunction nach aller
Pöolib
nutien
muler
rirnhe
hustar
einstwe
useh!
uuom
hoalbe
uehte
dian
sind
qufzu
numee
Piede
Pope
hine!
hun
don
nue
u
yp
In
yn
per
wa
X
M
9