Inhaltsverzeichnis: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

XIV 
Lebhaften Verkehr pflegte die Gesellschaft mit Dr. Hoppe, dem Regens- 
burger Arzt und Botaniker und Begründer der Regensburger botanischen 
Gesellschaft, dem wiederholt Serien von Pflanzen zu genauer Bestimmung 
zugesandt werden. Ganz besonders aber ist es Panzer in Hersbruck, 
welcher der Gesellschaft als Mitglied beitretend öfter in ihrem Kreise er- 
scheint und von derselben als ihre »besondere Zierde« verehrt wird. Eine 
von ihm überschickte Saxifraga gibt Veranlassung zu einer aufserordent- 
lichen Sitzung, da »deren Untersuchung in einer gewöhnlichen Gesellschaft 
zu viel Zeit weggenommen haben würde.« 
Die Anschaffung eines ersten Buches wird salvo der Beystimmung 
des abwesenden Winterschmidt genehmigt, auch zeigt man den besten 
Willen, die kleinen Anfänge einer Sammlung, die ausschliefslich durch den 
Sammelfleifs der einzelnen Mitglieder zu stande gekommen war, durch be- 
bescheidene Anschaffungen zu vergröfsern. Über Ordnung und Bestimmung 
der gesammelten Naturalien waren genaue Bestimmungen getroffen. Durch 
Sturm wurden jeweilig die gesammelten und geordneten Insekten nebst 
darübergefertigtem Katalog, durch Dr. Osterhausen das in Ordnnng 
gebrachte Gesellschaftsherbar, durch Wolf die von ihm ausgestopften 
Säugetiere und Vögel in Vorlage gebracht. Zur Aufbewahrung wird be- 
schlossen, ein Repositorium herstellen zu lassen, wozu Dr. Osterhausen 
and Kreissyndikus Schwarz sich erbieten, die Bretter, ersterer aber das 
Aufbewahrungszimmer umsonst herzugeben; für die Vögel und Säugetiere 
sollen bestimmte auch an den Seiten mit Glaswand versehene Kästen, für 
lie Insekten aber eine Kommode angeschafft werden, deren Kosten durch 
Erhöhung des bei jeder Sitzung zu leistenden Beitrags von 12 Kreuzer 
auf 18 Kreuzer gedeckt werden müssen. 
Auch in ausschliefslich geschäftlichen Dingen sah man auf strengste 
Ordnung. Jeder Fehlende, von dem man es nicht gerne sah, wenn er sich 
nicht gründlich entschuldigen konnte, wurde im Protokoll gewissenhaft 
verzeichnet, ebenso unterliefs man es nicht zu bemerken, wenn ein Mitglied 
die Gesellschaft nötiger Geschäfte wegen früher als gewöhnlich verlassen 
mufste, Bezüglich der Aufnahme neuer Mitglieder wurde allgemeine Zu- 
stimmung für den Eintritt als unerläfsliche Bedingung gestellt. Wenn 
auch in der Regel die Aufnahme unanimiter erfolgt, so gab es doch auch 
Ausnahmen und einmal wird die Ballotage ausgesetzt, da man die Ge- 
sinnung des Vorgeschlagenen, der verreist war, noch nicht erforscht hatte. 
Das von Jockisch zum Geschenk gemachte Ballotagekästchen erregt hin- 
sichtlich seiner Schönheit und zweckmäfsigen Einrichtung solche Bewunde- 
‚ung, dafs man über dasselbe noch ein weiteres Kästchen machen läfst. 
Schon 1805 erwägt man die Frage, wie die Unterhaltungen wichtiger, 
belehrender und nützlicher werden könnten und sucht das durch Zuweisung 
bestimmter Wissensgebiete zur speziellen Bearbeitung an die einzelnen 
Mitglieder zu erreichen, auch beschliefst man eine kurze Nachricht von 
der Gesellschaft in einigen Zeitschriften zu geben und auf diese Weise
	        
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