Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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frühester Zeit an gleichfalls der Kupferstecherkunst und wurde vom Vater 
darin unterrichtet und herangebildet, Er erwarb sich bei angeborenem 
Talente zur Kunst sehr bald grofse Fertigkeit in Führung des Grahstichels, 
arbeitete jedoch anfangs blos im figürlichen Fach. 
Früh schon zeigte der Knabe einen unbezwinglichen Trieb nach Er- 
forschung der Naturgegenstände, da ihn aber der Vater zur Anfertigung 
der übertragenen Arbeiten anhielt, so gelang es ihm nur in den wenigen 
Erholungsstunden oder in später Nachtzeit seine Kenntnisse zu vermehren. 
Endlich aber sollte er den Weg zur Erreichung seines Lieblings- 
studiums finden; ein fast unscheinbarer Umstand ward 'entscheidend für 
sein ganzes ferneres Geschick. Sein Vater hatte den Auftrag, zu einem 
Werke von Pallas nach einer Zeichnung eine Insektenplatte anzufertigen, 
die aber dem damals schon kränkelnden Mann nicht so gelang, .dafs sie 
dem mit der Aufsicht auf die Arbeit beauftragten geheimen Rat Schreber 
genügen konnte. 
Da kam es, dafs Jakob Sturm, der Sohn, damals 16 Jahre alt, der 
die fragliche Platte selbst überbracht hatte, von Schreber den Auftrag er- 
hielt, sich von dem zu jener Zeit in Nürnberg befindlichen, praktischen Arzt 
Dr. Panzer die betreffenden Insekten in natura zeigen zu lassen und dar- 
nach dann die Zeichnung und den Stich deutlich anzufertigen. Diese 
Arbeit fiel nun zur grofsen Freude Schrebers und Panzers höchst gelungen 
aus und Sturm erwarb sich dadurch zwei Gönner, die das in ihm vor- 
waltende Talent erkennend, mit ungemeinem Wohlwollen und mit der 
eifrigsten Zuvorkommenheit seine Studien noch weiter anregten und leiteten. 
Durch Schreber wurde er für die Botanik, durch Panzer für die Entomologie 
gewonnen; ersterer zog ihn zu sich, liefs ihn unter seiner Aufsicht längere 
Zeit hindurch Pflanzenzeichnungen ausführen und schlofs mit ihm, wie 
Panzer eine innige, bis zu deren Tod fortdauernde Freundschaft, wie eine 
Reihe noch vorhandener Briefe zeigt. 
Sturm legte nun für sich selbst eine kleine Insektensammlung an und 
trat in engere, vieljährige Verbindung mit mehreren ausgezeichneten Natur- 
forschern, z. B. Esper und Hoffmann in Erlangen. Hoppe in Regensburg, 
Funk in Gefrees und Reich in Berlin. 
Im Jahre 1791 erschien seine erste Sammlung von Abbildungen unter 
dem Titel: »Insekten-Kabinet, nach der Natur gezeichnet und gestochen«, 
wovon 4 Hefte, jedes mit 25 illuminierten Kupfern erschienen sind. — Da 
den Abbildungen die Beschreibungen fehlten, so kam Panzer auf die Idee, 
aus denselben ein gröfseres Werk zu bilden und so entstand Panzers 
Faunae Insectorum Germaniae initia, wozu Sturm die Zeichnung und den 
Stich der Tafeln von Heft 1—110 fertigte. 
In diese Zeit fällt der Tod seiner geliebten Eltern. 
Schon im Jahre 1796’ begann Sturm neben seinen künstlerischen 
Leistungen im Gebiet der Naturkunde, womit er ganz neue Bahnen ge- 
brochen hatte. so dafs seine Abbildungen allenthalben nachgeahmt wurden.
	        
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