Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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wird. Dies setzt jedoch voraus, dafs die Teilchen ein gewisses System 
bilden, in welchem alle Schwingungen einander angepafst sind, so dafs 
keine Änderung in der Gesamtanziehung des einzelnen Teilchens eintritt. 
Die Bildung eines derartigen Systems aber ist abhängig von der Temperatur 
und der Zusammensetzung des Körpers. Wird daher einem Festkörper 
von einer Seite her die Energie zugeführt, so mufs eine Störung eintreten 
und ein einseitiges Verschieben erfolgen. Diese Verschiebung, welche sich 
als Ausdehnung geltend macht, wird sich mit der Temperaturzunahme 
vergröfsern und es kommt der Moment, wo die Anziehung der übrigen 
Teilchen diese geradlinige Bewegung nicht mehr in eine in sich zurück- 
kehrende Kurve zu zwingen vermag, wodurch das System zerstört, und 
Flüssigkeit erzeugt wird, 
Schmelzen ist sonach nur ein unter Druck, und zwar unter dem 
Binnendruck stehender Siedevorgang, daher auch sublimierende Körper, 
welche ja nur siedende Festkörper darstellen, unter Druck in Schmelzung 
übergehen. 
Zum Schlusse soll noch das abnorme Verhalten der Alkalien und 
Erdakalien, wie es sich bei Erläuterung des Temperaturbegriffes in Bezug 
auf Teilchenzahl gezeigt hat, Erwähnung finden. 
Die Alkalien und Erdalkalien haben alle die Eigenschaft, sich beim 
Schmelzen zusammenzuziehen; ihre Teilchen müssen sich daher im Fest- 
körper in einer Zwangslage befinden und folgedessen werden Hohlräume, 
die durch Schwingung nicht ausgenützt sind, zwischen denselben vorhanden 
sein. Sobald jedoch die Schmelzung beginnt, ist eine Erhaltung dieses 
labilen Zustandes nicht mehr möglich und es tritt trotz der Erwärmung 
eine Zusammenziehung ein, ein Vorgang, der sich gerade bei den Alkalien 
mit ihrem verhältnismäfsig sehr grofsen Atomvolumen stark geltend machen 
mufs und bei der Berechnung von M-X ein zu grofses Volumen und eine 
zu kleine Teilchenzahl pro Flächeneinheit, somit auch zu niedrige Werte 
für M-X ergibt. 
IV. Kapitel. 
Benetzbarkeit und Lösung. 
Die Benetzbarkeit, ein für viele Vorgänge sehr wichtiger Begriff, 
findet in den meisten Lehrbüchern eine übermäfsig kurze Behandlung und 
gewöhnlich wird sie mit dem Satze abgethan: Eine Flüssigkeit benetzt 
einen Festkörper, wenn die Adhäsion gröfser als die Kohäsion der 
Flüssigkeit ist. 
An dieser Stelle soll nun die Benetzbarkeit unter dem Gesichtspunkt 
der Teilchengravitation etwas genauer besprochen werden.
	        
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