Polizeiwesen
Die Zahl derausgestellten Arbeitsbücher mit 4215 weist eine Minderung um 1261
iuf. Die Zahl der anzeigepflichtigen Ausverkäufe ist von 36 auf 60 gestiegen.
Gesuche um Genehmigunggew erblicher Anlagen wurden 12 eingereicht, um
so größer ist die Zahl der Beschwerden — 55 — über übermäßige Lärmbelästigungen durch Gewerbe—
betriebe. Zumeist ist zu einem gewerbepolizeilichen Einschreiten keine rechtliche Handhabe gegeben und
kann Abhilfe von den Beschwerdeführern nur auf privatrechtlichem Wege versucht werden. Es wäre
zu wünschen, daß der vom Stadtrat schon Ende 1925 an die bayerische Staatsregierung gestellte
Antrag auf Schaffung entsprechender gesetzlicher Grundlagen einen baldigen Erfolg zeitigt.
Die Abteilung äußere Gewerbepolizei erledigte 4643 Außendienstgeschäfte, die 975
Beanstandungen zur Folge hatten.
Das öffentlhiche Fuhrwerk wurde um 10 Neuzulassungen vermehrt und durch Ein—
führung von Kleinkraftdroschken bereichert. Bis zum 1. April 1927 waren bereits
40 Kleinwagen in Betrieb gestellt. Ihre Inanspruchnahme zeigt, daß sie einem öffentlichen Bedürfnis
nach einem billigeren Ein- und Zweipersonenfahrzeug entsprechen.
Die polizeiliche Behandlung der Kinderhorte ist auf die Geschäftsabteilung für Säuglings- und
Kleinkinderfürsorge, die Behandlung des Straßenhandels mit Marktwaren auf das Markt- und
Meßamt übergegangen.
2. Markt⸗ und Meßamt.
Allgemeines. Die Obstlagerhalle, Hans-Sachs-Gasse 6, konnte den Bedürfnissen nicht mehr
gerecht werden; vor allem war sie zu klein. Sie wurde daher umgebaut und mit 2 elektrischen Auf—
zügen versehen. Es sind nunmehr in 5 Stockwerken 90 Lagerräume unteraebracht. Die Inbetrieb—
nahme erfolgte am 7. August 1926.
Das bisher in der Schulbaracke Vordere Insel Schütt 12/14 zur Verfügung gestandene Zimmer
mußte aufgegeben und damit die Grokmarktwage wieder ihrem früheren Standort (alte Heuwage)
zugeführt werden.
Der Großmarktplatz wurde vollständig asphaltiert und die Beleuchtung verbessert.
Aus Verkehrsgründen wurden die Viktualienhändler von der nördlichen Seite des Haupt—
narktes entfernt und dafür auf dem unteren Teil des Obstmarktes untergebracht. Den seither dort
gewesenen Obsthändlern sind dafür Plätze auf dem oberen Obstmarkt zugewiesen worden.
Der Obstmarkt erhielt eine neue Einteilung. Die Händler dürfen nicht mehr auf die Straßen⸗
seite zu verkaufen; der Verkauf hat jetzt in den neugeschaffenen Seitengängen zu erfolgen. Weiter
varen Verkehrsrücksichten für die Verlegung der Honig- und Hefenbändler in die Straße zwischen
Frauenkirche und dem Eisenbachschen Haus maßgebend.
In der Zeit vom 21. Mai bis 17. August 1926 konnte der Hundemarkt wegen Hundesperre nicht
abgehalten werden.
Anstelle der bisherigen Gebühreneinheberegister wurde ab 1. April 1926 eine Kartei eingeführt,
die sich sehr gut bewährt hat.
Als neue Geschäftsaufgabe wurde dem Markt- und Meßamt die Sachbehandlung für den
Straßenhandel mit Marktwaren zugeteilt. Die Bestimmungen für den Straßenhandel sind am
29. Juli 1926 (Amtsblatt Nr. 71) herausgegeben worden.
Bezüglich der im Stadtbezirk Nürnberg geschützten Pflanzen wurde am 15. April 1926 eine
geue ortsvolizeiliche Vorschrift (Amtsblatt Nr. 40 erlassen.
3. Baupolizei.
a) Hochbaupolizei.
Tätigleit. Die Bautätigkeit ist eine rege geblieben, die Zahl der eingereichten Baugesuche
hat sich auf 3811 gesteigert.
Außer den eigentlichen Baugesuchen obliegen der Baupolizei folgende weitere Auf⸗
gaben: Die Behandlung der Gesuche über Dampfkessel- und Aufzugsanlagen, ferner ist ihr der
Schutz des Ortsbildes (Farbanstriche und Verkleidungen der Außenseite von Gebäuden, Firmen—⸗