Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

Fr. 
112. 
‚Die höchste Besucherzahl fiel in die Nacht vom 19. zum 20. 
Februar 1923 mit 5989 Personen; die Nacht vom 2. zum 3. April 1922 
hatte mit 5 Personen die niedrigste Besucherzeahl aufzuweisen. 78 
Personen wurden dem städtischen Krankenhause überwiesen; von die- 
sen litten 73 an ansteckenden Krankheiten, 3 an Geschlechtskrank- 
heiten und 2 an Pe , 
Weibliche Obädachlose. Die im Berichte für die männlichen Ob- 
dachlosen erwähnte Neuerscheinung im Asylbetrieba zeigte sich auch 
hier; an Rückersatz für Verpflegskosten‘ wurden 16 000 4 eingenom- 
MEN. 
Die Zufluchtsstätte wurde von 851 Personen besucht;davon wa- 
ren aus Nürnberg 216, von auswärts 631 und aus dem Ausland 4.Es 
zurden 3398 Nächte in der Zufluchtsstätte zugebracht; auf 1 Ob- 
dachlosen entfielen 3,99 Nächte. Dem Beruf nach waren 449 Obdach- 
lose Arbeiterinnen, 3%4 Dienstmädchen; 78 Obdachlose übten noch 
keinen Beruf aus, da sie im Alter von unter 14 Jahren standen. 
Die höchste Besucherzahl fiel _mit 19 Personen in die Nacht 
vom Sl.Jamuar 1923 zum 1. Februar 1923, die niedrigste mit 2 Per- 
sonen. in die Nacht vom 13. zum 14. Mai 1922. 
6, Beschäftigung für Erwerbsbe- 
8chränkte. 
‚  Hohlfehrtswerkstätten. _ Der Personenkreis der dort Beschäf- 
tizten 28% Insoferne eine Erweiterung erfahren, als infolge fort- 
achreitender Verarmung verschiedener Bevölkerungsschichten nicht 
nur Leute aus den Arbeiterkreisen Aufnahme fanden, sondern auch 
kleinere He de Heschäftsleute, denen die wirtschaft- 
liche Notlage ein Weiterführen ihres Geschäftes unmöglich machte. 
Sie konnten in einzelnen Fällen in ihrer gewohnten Tätigkeit bei 
den Wohlfahrtswerkstätten Beschäftigung finden, andere mußten mit 
jer Horstellung von leichten Massenartikeln für die Spielwaren- 
oranche verwendet werden. Es fanden auch Kleinrentner, die mit 
der Stadt den Kepitalabfindungsvertrag abschlossen, Aufnahme.Jn 
vereinzelten Fällen wurde auch der Versuch gemacht, AL 
ALTO pApnen a ent ichs Ffleglinge der Heil- und Pflegean- 
stalt Erlangen mit Leicht erlernbaren Arbeiten zu beschäftigen, 
doch sind diese Versuche meist negativ ausgefallen, da die auf 
lie Wirtschaftlichkeit hinzielenden Werkstätten sich nicht ein- 
gehend genug mit der Arbeitstherapie für solche Psychovathen ab- 
geben konnten, , N 
. Die am Gräslein 3 b auge gebt pchten Murketätten Naben Traum- 
Lich noch a finden können, dadurch, daß durch Über- 
nahme eines privaten Möbe geschäftes am Unschlittplatz l die Er- 
richtung einer eigenen Möbelschreinerei ermöglicht war. Dort wur- 
jeaneben erwerbsbeschränkten Fachschreinern auch einige Vollarbei- 
ter zur wirtschaftlichen Aufrechthaltung des Betriebes verwendet. 
Die Entlohnung erfolgte nach den gleichen Prinzipien wie bisher. 
Eine Erweiterung erfolgte insoferne, als alle beschäftigten Per- 
sonen für ihre. Person und auch ihre Familie an allen Unterstüt- 
zungsaktionen (Naturalbezüge und Brennmaterialien, Gasverbilli- 
zung usw.) während der Dauer ihres Aufenthaltes teilnahmen. Die . 
Gesamtunkosten wurden,soweit sie nicht durch die Wirtschaftlich- 
keit des Betriebes selbst gedeckt wurden zur Hälfte von der Stadt, 
zur Hälfte vom Reich getragen.Jn der Zeit vom 1. April 1922 bis 
31. März 1923 waren insgesamt 290 Mann beschäftigt. Die durch- 
schnittliche monatliche Belegung betrug 50 Mann. Von den Beschäf- 
tigten standen 87 im Alter zwischen 60 und 77 Jahren; 110 im Alter 
von 40 - 60 Jahren, die ab aC8 im Alter von 16 - 40 Jahren. © 
Gemeinnützige Nähstube G.m.b.H. Jm abgelaufenen Geschäftsjahr 
_ dieses erstreckte sıch vom 1, Juli 1922 bis zum 30. Juni 1923 —- 
machten sich die Einwirkungen der Geldentwertung auch in der Gemein- 
nützigen Nähstube sehr bemerkbar, weshalb sich der Stadtrat veranlaßt
	        
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