Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Gesundheitswesen und Jugendpflege 
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10. Stadtamt für Leibesübungen. 
Schulturnen. Die zum zweiten Male durchgeführten Leistungsprüfungen für alle Nürnberger 
Volksschüler und Volksschülerinnen fanden am 8. Juli 1926 ihren Abschluß durch ein großes Spielfest 
m Städtischen Jugend-Stadion der Deutschherrnwiese. Das rege Interesse der Stadtverwaltung an 
der körperlichen Ertüchtigung unserer Jugend zeigte sich darin, daß eine beträchtliche Anzahl Herren 
des Stadtrats zugegen waren, und daß Oberbürgermeister Dr. Luppe eigenhändig die Preisverteilung 
an die Kinder vornahm. 
Die Prüfungen zeigten folgendes Ergebnis: 
gæ 
bungsart 
Durchschnittsleistung 
für Knaben rür Maͤdchen. 
Höchstleistung 
tür Knaben ür Mädchen 
1,2 Sek. 
285, 
100.Meter-Lauf .. 
30⸗Meter-Hürdenlaufe. 
Höhe des Hürden 70 em) 
Hochsprung... . 
Weitsprung v. St.... 
Gerwerfen!/e Kilogramm . 
Kugelstoßen.. 
15,8 Sek. 
13,88, 
Zek. 
5 
O6 Meter 1,55 Meter 
64, 2258, 
12,86 , 29, 
5258 1902 141 
Die verhältnismäßig hohen Leistungen wurden erreicht ohne bewußtes Trainieren für die 
einzelnen UÜbungsarten. Sie ergaben sich gleichsam von selbst aus einer ganz ausgezeichneten Gesamt— 
leistung aller Kinder. So wurden z. B. beim Freihochsprung ohne Brett von einem Schüler barfuß 
1,55 m übersprungen. Die aufgenommenen Lichtbilder zeigen auch bei den Endkämpfen kurz vor dem 
Ziel keinerlei Gesichtsverzerrungen und dergleichen. Daraus wird ersichtlich, daß eine gesundheitliche 
Zchädigung durch Übertreibungen im Kindersport bei der angewandten Art des Unterrichtes von 
bornherein ausgeschlossen ist. Der Zweck, zuverlässige Vergleichszahlen für den Unterricht zu ge— 
vinnen, ist nunmehr erreicht; es werden künftighin keine Höchstzahlen mehr in den Verwaltungs— 
berichten erscheinen. 
Für jede Schulklasse wurden die Leistungen aller Schüler in den verschiedenen volkstümlichen 
übungen zusammengestellt, und die Klasse, welche die beste sportliche Gesamtleistung aufwies, erhielt 
eine vom Professor Kittler entworfene große Bronze-Wandplakette als Wanderpreis. Diese Plakette 
erhält jedes Jahr die Klasse, die sich als die turnerisch am besten durchgebildete erweist. 
Schulschwimmen. Es wurden 116 105 Schülerschwimmbäder verabreicht; von den zur Ent⸗ 
lassung kommenden Kindern waren 54,4 Prozent des Schwimmens kundig. 
Wandern. Es wurden insgesamt 487 Schülerwanderungen mit 12075 Kindern ausgeführt. 
Im Wanderheim des Stadtamts für Leibesübungen in Hartenstein bei Velden an der Pegnitz haben 
im Berichtsjahre 887 Kinder und Schulentlassene — gegenüber 4200 im Vorjahre — genächtigt. 
Der Rückgang ist auf den Wandererlaß des Bayerischen Kultusministeriums vom 28. April 1925 zu— 
rückzuführen, wonach Volksschulklassen bei den Wanderunaen die Nacht nicht außerhalb ihres Wohn— 
ortes zubringen sollen. 
Jugendspiele. Im Berichtsjahre wurden zwei neue große Kinderspielplätze eröffnet, und zwar 
an der Herschelschule und an der Katzwanger Straße. Außer Schlag- und Fußball wurde im Berichts— 
jahre das Handballspiel in den 5 Bezirken durchgeführt. Besondere Pflege fanden auch die Sing- und 
Reihenspiele. 30 solcher alten Volks- und Reihenspiele wurden gesammelt und auf physiologischer 
Grundlage bearbeitet. Das Sammelheft wurde den Turnlehrkräften in die Hand gegeben. Der Erfolg 
ist, daß die Nürnberger Kinder alle diese einfachen Spiele genau kennen lernen und nicht in Verlegen— 
heit kommen, wenn sie sich auf den Höfen und Plätzen der Stadt zum Spiele zusammenfinden. 
Am 22. April 1926 fand unter regster Beteiligung sämtlicher Schulen aus Anlaß der Reichs— 
gesundheitswoche ein Spielfest auf der Deutschherrnwiese statt. Der Nachmittagsunterricht fiel an 
diesem Tage aus. Das Interesse der Eltern an dem Spielfest war so groß, daß das Jugendstadion der 
Deutschherrnwiese die Menge der Zuschauer — etwa 15000 — kaum zu fassen vermochte. 
Orthopädisches Schulturnen. Von den Schulärzten wird eine derart große Anzahl von gesund— 
heitlich geschwächten Kindern dem orthopädischen Schulturnen zugewiesen, daß die verfügbaren Räume
	        
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