Metadaten: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

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zeitweilig den ganzen Leib einnehme; manche meinen, nur äußerliche 
Urfachen bewirken Schlaf und MattigFeit, Raufchen von Wind und 
MWaffer, BGefang u. f. w. Zunge Leute entfenden aus dem Magen 
{tärfere Dämpfe, da fie viel mehr efjen und verdanuen als Alte. Dazu 
halten die Alten noch die Sorgen und die Todesfurcht wach. 
Was i{t zuträglidher, Ipät zu Bette gehen und früh auf: 
itehen oder fpät aufftehen und fich zeitig legen? 
Bier Gründe jprechen für {pät zu Bette gehen und {pät auf- 
itehen. Die Ruhe der Nacht fördert die Arbeit. E3 ift gejünder, fidh 
nicht bald nad dem Abendelfen zu legen. Früh zu Bette gehen, 
verftößt gegen unjere LebenzgewohnhHeit. Der Morgen|Hlaf 
it der füßelte und erhält für den ganzen Zag {rijch. 
Dagegen Ipredhen drei Gründe für das Gegenteil. Die Ein- 
vichtung der Natur, die den Tag zur Arbeit, die Nacht zum 
Schlafe gefchaffen. — Die Morgenftunden find die beften zur 
Arbeit, Ddaz wifjen Landmann wie Student. — Damit ergibt 
fich eine vernünftige BHeiteinteilung: zwei Drittel Arbeit und 
ein Drittel Ruhe. 
Manche Ichlafen fjehr wenig, z.B. der Türkenbhefieger Caftriot. 
„Es fommen aber alle, die wenig IcOlafen, nicht zu hohem Alter. ...“ 
Segtere Behauptung dürfte nicht jo unbejdhränkt Gültigkeit 
haben. Unfere größten Gelehrten wenigjtenz, die ein fehr Hohes 
Alter erreichten, bedurften meijt wenig Schlaf. SGefunder, ruhiger 
Schlaf erfordert für alle Fälle ent{predhende Leibesbewegung. 
Welche ijft nun die befte? (VIII, CCOXCI, 307 ff.) Das 
Spazierengehen, „welches den natürlichen Bewegungen am nächften 
fommt und das Mittel hält zwifchen den gar zu ftarken und gar 
zu fchwachen Übungen des Leibs“. Andere Dagegen meinen: das 
Reiten, Fahren, Leibesübungen, befonder3 das Balljpiel, wodurch 
die „böjen FeuchtigFeiten, die Stein und andere Kranfheiten, dazu 
Saulheit und Trägheit verurfachen“ vertrieben werden, Schreien 
und Singen, wodurch Bruft und Hirn gereinigt werden. Schließlich 
find die beften und jedem zuträglichjten und naturgemäßeften 
jolche, die in jedes Beruf liegen. Kranke und Leidende dagegen 
haben befondere Rücklichten zu. nehmen.
	        
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