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Zweiter Abschnitt.
Bemerkenswerte Todesfülle.
Von den Todesfällen in und außerhalb der Stadt Nürnberg, welche für diese an Bedeutung
sind, verdienen hier folgende besonders Erwähnung:
15. Januar. Geiershöfer, Samuel, Kaufmann und Gemeindebevollmächtigter.
Derselbe wurde am 31. August 1834 in Adelsdorf bei Höchstädt an der
Aisch geboren, widmete sichder Kaufmannschaft underwarbam 8. November 1872
das Bürgerrecht in Nürnberg. Er war 18 Jahre, von 1878 bis zu
seinem Tode, ein thätiges Mitglied des Kollegiums der Gemeindebevoll—
mächtigten und zählte auch zu den Mitgründern und Vorstandsmitgliedern
der zweiten Kleinkinderbewahranstalt Gostenhof.
Haller von Hallerstein, Sigmund, Freiherr, Rechtsrat a. D.
Der Genannte entstammt dem gleichnamigen vormals reichsstädtischen
Nürnberger Patriziergeschlechte und wurde am 7. August 1819 in Geiers—
nest bei Brückenau als der Sohn eines königlichen Forstmeisters geboren.
Nach zurückgelegten Universitätsstudien und der im Jahre 1845 bestandenen
Konkursprüfung arbeitete derselbe von 1848 bis 1849 als Funktionär
bei dem königlichen Landgerichte Nürnberg. Am 18. September 1850
fand er Anstellung beim Stadtmagistrat Nürnberg als Ratsverweser und
wurde am 30. August 1852 Rechtsrat. In dieser Stellung war Freiherr
von Haller längere Jahre als Polizeireferent und Amtsanwalt, haupt—
sächlich aber als Referent der Wohlthätigkeitsstiftungen thätig. Bei
seinem 25jährigen Dienstjubiläum, welches im Jahre 1877 von den
städtischen Kollegien festlich begangen wurde, erhielt er von der Stadt
einen silbernen Pokal als Ehrengeschenk. Im Jahre 1891 wurde Frei—
herr von Haller durch Verleihung des Michaelordens vierter Klasse aus—
gezeichnet. Am 1. Juli 1893 wurde er nach mehr als 40jähriger Dienst—
zeit auf Ansuchen in den Ruhestand versetzt.
Beer, Heinrich, Gerbereibesitzer und Gemeindebevollmächtigter.
Geboren am 17. Juni 1835 zu Nürnberg, erwarb Beer am 3. Juli 1860
hierselbst das Bürgerrecht, wurde am 27. November 1884 als Ersatz⸗
mann für das Gemeindekollegium gewählt und am 9. Dezember 1886
für den damals verstorbenen Brauereibesitzer Bernreuther in das Gemeinde—
kollegtuum einberufen. Am 17. November 1890 fand für die Wahlperiode
1890/99 seine Wiederwahl statt.
Distel, Karl, Fabrikbesitzer und Kommerzienrat.'
Er war geboren am 30. Januar 1830 zu Schwabach und erlangte im
ne * als Nadlermeister in Nürnberg das ee Aus
ängen arbeitete sich Distel zu einem bedeutenden Industriellen
empor. Die Erzeugnisse seiner Maschinenhaken- und Oesenfabrik erfreuen
sich eines Rufes, der sich weit über Deutschlands Grenzen erstreckt. Distel
gehörte von 1863 bis 1872 dem Gemeindekollegium und von 1873 bis
21. Januar.
20. Februar.