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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft.
gestellt, doch ist ihr Unternehmen der Organisation der städtischen Volksbüchereien vorerst
nicht eingegliedert.
Für die Blindenbücherei wurden 1264 Bände neu erworben. Es wurden 26010 Bände
ausgeliehen, darunter 435 Bände Musikalien. Unter 350 Entleihern waren 19 Kriegsblinde
(im Vorjahr 39). Auf Bayern außerhalb Nürnbergs trafen 71 (8), auf das übrige Deutsch—
land 191 (116) Leser, die übrigen wohnten im Ausland (Gsterreich, Cschechossowakei, Elsaß—
Lothringen, Schweiz, Polen, Luxemburg, Dänemark).
Zu dem im Vorjahre angeschafften Grunostock der Musik-Volksbücherei von 5046 Bän⸗
den bezw. Heften kamen 1432 Stück Aeuanschaffung. 499 Leser haben sich neu eingetragen.
Ausgeliehen wurden 7299 (255) Bände.
Bericht über das Haushaltsjahr 1924 4/25.
1. Allgemeines
AJ. Finanzwesen.
Da für das letzte Vierteljahr des abgelaufenen Rechnungsjahres, d. i. für die Zeit vom
. Januar bis 31. März 1924, noch ein vollständig neuer Haushaltsplan in Rentenmark
erstellt worden war, konnten die Vorarbeiten für den Haushaltsplan des Berichtsjahres nicht
so rechtzeitig in Angriff genommen werden, daß dessen Beratung und Verabschiedung noch
vor Beginn des Rechnungsjahres möglich gewesen wäre. Uberdies erschien es notwendig, die
Wirtschaftsergebnisse der ersten beiden Monate des Kalenderjahres abzuwarten, um — beim
Mangel anderweitiger brauchbarer Rechnungsgrundlagen — wenigstens diese bei der Bemessung
der Einzelansätze des Haushaltsplanes zum Vergleiche mit heranziehen zu können. Deshalb
wurde die Aufstellung des Entwurfes auf Goldmarkgrundlage nach dem Stande vom J. März
1924 angeordnet. Es gelang indes, die Arbeiten derart zu beschleunigen, daß die Beratung
des Haushaltsplanes durch den Finanz- und Wirtschaftsausschuß bereits am 24. und 25. April
und die Verabschiedung durch den Stadtrat in der Sitzung vom 30. April 1924 erfolgen
konnte. Außer den erwähnten Rechnungsergebnissen bot Unterlagen für die Aufstellung des
Haushaltsplanes nur noch der Rentenmarkhaushalt des abgelaufenen Vierteljahres. Beide
erbrachten jedoch keine unbedingt zuverlässigen Vergleichsmöglichkeiten, da der Rentenmark⸗
haushalt noch zu sehr mit den Ergebnissen der überstandenen Inflationswirtschaft verknüpft
war und die Abschlußsummen der ersten 3wei Jahresmonate bei der Ermittlung des vor—⸗
aussichtlichen Jahresansatzes natürlich nicht durchwegs verwendet werden konnten.
Der Voranschlag für den eigentlichen Gemeindehaushalt schloß in Einnahmen und
Ausgaben mit 58 696 433,47 E.M ab, war also abgeglichen. Die Gemeindeumlagen wurden
auf 4000/0 aus der Areal⸗ und der Mietsteuer, 6000/0 aus der Grundsteuer und 4000/0 aus
der Gewerbesteuer und der Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen festgesetzt.
Wie jedoch zu erwarten war, stieß die Einhebung der Gewerbesteuerumlagen in der
beschlossenen Höhe auf außerordentliche Schwierigkeiten. Die Gewerbesteuervorauszahlungen,
die nach den Einkommensteuervorauszahlungen bemessen waren, erreichten zusammen mit der
4000/0 igen Umlage eine derartige Höhe, daß sie für das Gewerbe als nahezu untragbar
bezeichnet werden mußten. Insbesondere wurde als unerträgliche Härte die CTatsache empfunden,
daß die Vorauszahlungen, obwohl die Gewerbesteuer grundsätzlich eine Ertragssteuer ist, nach
dem Umsatze, also ohne Rücksicht auf den wirklichen Ertrag, erhoben wurden. Um den
Schwierigkeiten in den Wirtschaftskreisen zu begegnen, wurde daher durch Beschluß des