Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

Milchleistung fiel von 18798 Titer im Januar auf 14178 Liter im Februar. Dazu wurde 
der Milchpreis entsprechend herabgesetzt, weil die Milch nicht mehr als Säuglingsmilch ver⸗ 
wendet werden durfte. 
Der Stand am Jahresschluß betrug 70 Kühe und 9 Jungrinder. J Kuh und die Jung⸗ 
rinder wurden auf die Viehweide nach Gut Hürth gebracht. 
Insgesamt wurden im Betriebsjahre 250975 Titer Milch im Stall erzeugt. Die Milch⸗ 
leistung schwankte pro Kuh im Jahresdurchschnitt zwischen 3500 und 3550 Liter. 
Landwirtschaftlicher Betrieb in Altenfurth. Infolge der Entwässerungsarbeiten 
wurden kleinere Grundstücksveränderungen notwendig. Am Schluß des Berichtsiahres betrug 
die Anbaufläche 439,822 ha — 1290,61 Tagwerk. 
Die am 16. September 1924 begonnenen Notstandsarbeiten wurden am 31. Mai 1925 
beendet. Am 2. Juni 1925 wurden sie in Form von Tarifarbeiten bis 17. Oktober 1925 
fortgeführt. Am 19. Oktober 1925 wurden die Notstandsarbeiten neu aufgenommen. Sie 
dauerten am Ende des Berichtsjahres noch an. In der Hauptsache handelte es sich um Fort—⸗ 
setzung der unter Leitung des Kulturbauamtes Nürnberg begonnenen Entwässerungs⸗ und 
Bodenverbesserungsarbeiten, Ausbau des Straßennetzes usw. 
Da die Betriebe in Nürnberg zur Beschäftigung der in immer größerer Zahl zugewiesenen 
Wohlfahrtspfleglinge nicht ausreichten, wurde dem Wohlfahrtsamt eine große Baracke im 
Moorenbrunnen überlassen. Dort wurde am 9. August 1925 eine zweite Wandererarbeits⸗ 
stätte mit 64 Betten errichtet. Insgesamt wurden 672 Wanderer beschäftigt. 
Eine Baracke im Moorenbrunnen wurde als Pferdestall umgebaut: in der Wagenhalle 
wurde ein Notstall für 20 Ochsen eingerichtet. 
Neu angeschafft wurden J Bodenfräse, 1 CLastkraftwagen unde Sämaschine. 
Das Tangwasser wurde durch Aufstellung neuer Baracken zu einem Vorwerk umgebaut. 
Ddas Gelände am Harnischschlag und Teile vom Tangenweg und Langwasser mußten 
infolge der Notstandsarbeiten Entwässerungs⸗ und Bodenverbesserunasarbeiten) unbebaut 
liegen bleiben. 
Die Betriebs- und Wirtschaftsweise wurde dem fortschreitenden Kulturzustand des 
Geländes entsprechend verbessert. Zum erstenmale wurde in größerem Umfang Sommerweizen 
angebaut. Das Wachstum war sehr aut. Ein Ernteergebnis läßt sich infolge des Hagelschlages 
nicht feststellen. 
Am 20. Juli 1926, nachmittags 1 Uhr, ging nämlich über die angebauten Flächen in 
Altenfurth ein starker Hagelschlag nieder, welcher den größten Teil der Ernte vernichtete. 
Der Schaden wurde in der Hauptsache durch die Versicherung gedeckt. 
In der Nacht vom 31. Dezember 1925 zum J. Januar 19260 brach im Moorenbrunnen 
im Ochsenstall auf ungeklärte Weise ein Streubrand aus. Der Brand wurde sofort von den 
eigenen LTeuten des Betriebes gelöscht. Gebäudeschäden sind nicht aufgetreten. Durch die 
starke Rauchentwicklung erlitten die eingestellten 14 Ochsen mehr oder weniger große Rauch— 
vergiftung. Ein Tier mußte notgeschlachtet werden; die anderen Tiere wurden im Taufe des 
nächsten und übernächsten Cages an den Schlachthof geliefert, um weiteren Verlusten vor—⸗ 
zubeugen. Auch dieser Schaden wurde durch die Versicherung gedeckt. 
Gut Hürth-Rutzenhof bei Treuchtlingen. Das Gut diente in der Hauptsache 
wieder der Futtererzeugung. Die aus dem Säuglingsmilchviehstall Doos stammenden Jung⸗ 
rinder wurden zur Jungviehweide auf das Gut verbracht. 
Dem Jugendamt wurde das vom Vorbesitzer neugebaute Wohnhaus überlassen; es 
richtete dort ein Landheim für Jugendliche ein. Dieses wurde gegen Ende des Berichts⸗ 
jahres in Betrieb genommen. Durch eine Lichtleitung in Verbindung mit einem Trans—⸗ 
formator wurde das Anwesen mit elektrischem Licht versorgt. Außerdem wurde. da der bisherige 
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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge.
	        
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