Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge. 
Weide und Garten. Ein Teil wurde zur vorübergehenden Nutznießung an Dritte überlassen, 
davon der weitaus größte Teil an Kleintierzuchtvereine, zur Förderung deren Bestrebungen, 
ein Teil im Austausch gegen Naturalleistungen. 
Neu eingeführt wurde das Begüllen der Wiesen mit Fäkalien mit Hilfe von Luna⸗s und 
Hochdruckpumpe. Die Erträgnisse im Gemüsebau litten stark unter der Trockenheit. 
Die Schweinezucht zeigte auch im Betriebsjahre günstige Ergebnisse. Bei der Aus— 
stellung am Oktoberfest, welche mit einem Zuchteber und einer Zuchtsau beschickt wurde, erhielt 
das Amt einen zweiten und oritten Preis, ein Ehrendiplom und eine Ehrengabe. Die Zahl 
der Zuchtsauen betrug bei Abschluß des Berichtsjahres 17. 
Am 16. Februar 19206 ist unter dem Schweinebestand dieses Betriebes die Maul- und Klauen— 
seuche ausgebrochen. Infolge der Krankheit haben die meisten trächtigen Sauen verworfen. 
Die Läufer und Mastschweine sind während der ganzen Seuche in ihrem Wachstum erheblich 
zurückgeblieben, einige haben sogar an Gewicht abgenommen. Am 31. März 1926 wurde 
die Sperre wieder aufgehoben. 
über die Fischerei ist folgendes zu berichten: Im Berichtsjahre fand keine Abfischung 
des großen Dutzendteiches statt. Der kleine Dutzendteich wurde am 20. Oktober 1925 zur 
Aachschau abgefischt. Der Fang ergaab 5581 Stück — 25 Zentner Karpfensetzlinge, die wieder 
eingesetzt wurden. 
Die übrigen Weiher wurden abgefischt und die Ernte freihändig verkauft. Einige Tage 
später wurden sie mit selbstgezogener Brut und aus eigener Zucht stammenden Setzlingen 
besetzt. Von einer Teichdüngung wurde im Berichtsjahre abgesehen. 
Fuhrwerksbetrieb Kirchenweg 40 (früher Milchbetrieb I). Der gesamte Pferde⸗ 
bestand des Amtes betrug am Anfang des Berichtsjahres 114, am Ende des Berichtsjahres 110, 
darunter 9 Teihpferde. Der größere Teil wurde in den landwirtschaftlichen Betrieben gehalten; 
der Rest war im Kirchenweg 40 untergebracht und wurde zu Fuhrleistungen für städtische 
Betriebe verwendet. 
Die Organisation war im Interesse der Wirtschaftlichkeit des Amtes so getroffen, daß 
ein Teil der für die landwirtschaftlichen Betriebe gehaltenen Pferdegespanne in ruhiger Zeit 
nebenbei auch Fuhrleistungen verrichtete. 
Die Fuhrleistungen erstreckten sich fast ausschließlich auf den Bedarf der städtischen 
Betriebe. Den Anforderungen konnte jedoch nicht im vollen Umfange entsprochen werden. 
veshalb wie bisher private Fuhrwerksbesitzer herangezogen wurden. 
Der Wagenpark wurde ergänzt und instanogesetzt. 
Milchbetrieb Doos. Zu Beginn des Berichtsjahres waren 76 Kühe, sowie J alter 
Bulle und J im Betrieb nachgezogener Jungbulle vorhanden. 
Auf Vorschlag des Amtes wurde durch Beschluß des Stadtrats der Veterinärpolizeilichen 
Anstalt in Schleißheim die Cuberkulosebekämpfung im Säuglingsmilchbetrieb Doos übertragen. 
Dder Beitritt ist erfolgt, um die Cuberkulose in ihrem Verbreitungsherd nachorücklichst be⸗ 
ämpfen zu können und im Hinblick auf die Erzeugung von Säuglingsmilch in diesem Stalle. 
Das Amt hatte zwar schon bisher durch regelmäßige Impfungen, tierärztliche Überwachung 
und durch Einführung des Weioebetriebes versucht, das Auftreten der Krankheit zu ver— 
hindern. Es war aber trotzdem nicht möglich, einen bestimmten jährlichen Ausfall an Tieren 
zu vermeiden. Der Ausfall — 6 Stück — war in diesem Jahre größer, weil die Veterinär— 
polizeiliche Anstalt eine strengere Prüfung durchführte. 
Am 5. Februar 1926 ist im Betrieb die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Am 
21. Februar wurde die Sperre aufgehoben. Trotz der kurzen Zeit traf den Betrieb ein großer 
Schaden. Das vorhandene Fettvieh — J Bulle und 7 Kühe — mußten vorzeitig verkauft 
und der vorhandene Jungbulle und J Kuh während der Seuche notgeschlachtet werden. Die 
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