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erhaltenen, !) | Bei den Wiederherstellungsarbeiten entstand nun
die Frage, ob eine Rekonstruktion des alten Zustandes ange-
bracht sei oder nicht, Ersteres wäre allerdings für die romanische
Stimmung des Mittelschiffes von Bedeutung gewesen, doch wurde
davon abgesehen mit Rücksicht darauf, daß die bestehenden
Fenster immerhin historische Berechtigung erlangt haben,
Für die schon früher von Professor Schmitz aufgestellte
Vermutung, daß die den Türmen an der Westseite vorgelagerten
Portale erst nachträglich angefügt und daß sie wahrscheinlich
alte Seitenportale seien, ergaben sich gelegentlich der Erneu-
erungsarbeiten am südlichen Portale mehrere Anhaltspunkte.
Zunächst muß schon der Mangel einer organischen archi.
;ektonischen Verbindung mit den Türmen und dem Chor ebenso
wie der außergewöhnliche Vorsprung vor die Mauerflucht auf-
fallend erscheinen, Beim Abbruch der bisherigen Steinabdeckung
des Portales fanden sich innerhalb der Schräge glatt behauene
alte Quader, während die romanischen Bogenstücke auf der
[nnenseite abgestoßene Ecken zeigten, die auf einen früher schon
einmal erfolgten Abbruch dieser Steine schließen lassen. Das
Gesims der Abdeckung hat außerdem gotische Profilierung und
die inneren Segmentbögen gleichen denen an den gotischen
Seitenportalen, Auch lassen die Risse über diesen Bögen ein
späteres Einsetzen der letzteren vermuten.
Auffallend muß es aber erscheinen, daß die noch vorhan-
lenen unteren romanischen Fenster an der Nord- und Südseite
des Chores ohne ersichtlichen Grund nicht in der Mitte der
Wandfläche angebracht wurden wie die oberen Fenster und die
nnere Blendarkade, Die seitliche Verschiebung, durch welche
vermieden wird, daß der Portalvorbau die Fenster überdeckt,
wird jedenfalls mit Rücksicht auf die Portale erfolgt sein.
Am nördlichen Chorfenster endigen die Fensterprofile sogar
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Ch Ortalen, Es erscheint demnach nicht
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. an den damals schon vorhandenen
Türmen angebracht wurden.
*) Eine Rekonstruktion der romanischen Fensteranlage des Löffelholz-
;hores findet sich in Förster, Denkmäler deutscher Baukunst, Bd. 4, S. 25.