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Schutzherr und schon im folgendem Jahre hielt derselbe einen glanz-
vollen Reichstag in Nürnberg ab. Mehr und mehr kräftigte sich
das Bürgerthum Nürnberg’s und der Wohlstand der Stadt stieg der-
massen, dass Geschlechter wie die Holzschuher und die Vorthlin
dem Kaiser ihre Mittel zur Unterstützung anbieten konnten.
Trotz aller Fürsorge, die Rudolph von Habsburg der Stadt
Nürnberg angedeihen liess, brachte er dieselbe doch in ein ge-
wisses Abhängigkeitsverhältniss durch die Verleihung des Burg-.
grafenthums
mit ver-
schiedenen
Rechten an
den Grafen
Friedrich v.
Zollern,
Dieser Akt
hatte aber
schwere und
verhäng-
nissvolle
Folgen für
die Stadt;
die Ueber-
griffe der
Burggrafen
mehrten
sich im Lau-
fe der Zeit
und waren
die Veran-
lassung zu
blutigen
Kämpfen.
So musste
schon Kai-
ser Karl IV.
— — im Jahre
1362 den Burggrafen wegen seines Auftretens der Stadt gegenüber
in seine Schranken zurückweisen. Von allen deutschen Kaisern war
unstreitig Ludwig der Bayer Nürnberg am Meisten gewogen und
er vergalt die Treue der Stadt, die durch ihren Feldhauptmann
Seifried Schweppermann 1322 dem Kaiser die Ampfinger Schlacht
gegen Friedrich von Oesterreich gewinnen half,‘ durch grosse
Handelsprivilegien. ‘Um diese Zeit stand der Nürnberger Handel
in der schönsten Blüthe und hiemit erstarkten auch die Mittel
der Stadt in seltener Weise. Nürnberg konnte es fertig bringen,
in nicht ganz einem Säculum zwei grosse Dome, die St. Sebaldus-
und St. Lorenzkirche zu vollenden, während andere Städte und
selbst Fürsten nicht in der Lage waren, Diess zu thun‘ und es