Metadaten: Festgabe zur 14. Hauptversammlung des Bayer. Volksschullehrer-Vereins

Und obwohl der Lokallehrerverein (siehe Protokoll vom 1J. März 1862) das 
Vorgehen verschiedener Münchener Herren, welche der Heiß'schen Gründung in 
Regensburg einen 2. Landeslehrerverein zur Seite stellen wollten, einstimmig 
mißbilligte als große Schädigung der gemeinsamen Interessen, so war doch die 
richtige Zeit zur Verschmelzung beider Vereine noch nicht gekommen. 
Ja, gerade zu jener Zeit (15. und 22. März) erwog man im Lokalverein 
seitens der Separationsfreunde, ob es nicht geraten sei, den Lokalverein nicht mehr 
„Volksschullehrerverein zu nennen, sondern einfach Lehrerverein“, um auch den 
Lehrern an höheren Lehranstalten den Beitritt zu ermöglichen, von deren Mitglied— 
schaft sich einige Herren viel versprachen, die sich aber nicht realisierte. 
Auch Nichtlehrer gedachte man als Mitglieder des Lokalvereins beizuziehen, 
ließ diesen Plan aber bald wieder fallen. 
Am 24. Mai 1862 machte Völckel im Lokalverein die Mitteilung, daß für 
die J. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereins Nürnberg als 
Festort gewählt wurde und die Vorbereitungen hiefür ungesäumt einzuleiten seien. 
Nach längeren Erwägungen darüber, ob dem Bez.-Verein diese Vorbereitungsarbeiten 
allein überlassen werden sollen, oder der Lokalverein, bezw. sämtliche Lehrer in 
Nürnberg sich daran zu beteiligen hätten, wurde am 14. Juni beschlossen, daß 
sämtliche Lehrer N/urnbergs zusammenstehen müssen, um die zu erwartenden Gäste 
würdig zu empfangen. 
Die Bildung der Ausschüsse erfolgte in einer am 20. Juni, abends 8 Uhr, 
im Cafégarten zusammengetretenen Versammlung, zu der alle Nürnberger Lehrer 
eingeladen waren. 
Es ward gebildet ein: 
Empfangsausschuß (Mitglieder: Hermann, Vollnhals, Scherer, Bock, Baum— 
gärtner, Feurer, Völckel, Schultheiß, Bauer, Stieglitz, Brand und Haußleiter.) 
Ein quartierungsausschuß (Mitglieder: Sebald, Hofmann, A., Reuther, Hacker, 
Sperber). 
Veguuggngsausschuß (Mitglieder: Bauer, Haußleiter, Häupler sen. Wolf, 
indel), 
Ausschuß zur Besorgung innerer Angelegenheiten (Mitglieder: Völckel, 
Schultheiß, G. Ringler, Methsieder, Ströhlein) und 
Finanzausschuß (Mitglieder: Gatterer, König, Bauereiß, Völckel und Wagner). 
Im Protokoll vom 26. Juli 1862 findet sich folgender, auf diese Hauptver— 
sammlung bezüglicher Passus: 
„Herr Ringler erstattet Bericht über die Reise nach Ansbach behufs Ein— 
ladung des Herrn Regierungsrates Eyselein zur hiesigen Lehrerversammlung. 
Herr Regierungsrat ist überhaupt nicht für Versammlungen, da bei denselben 
gewöhnlich Nebenzwecke verfolgt würden, spricht jedoch bloß seine persönliche 
Ansicht aus. . .. Er erklärt, daß er die Versammlung bloß auf höhere 
Weisung besuchen werde und rät der abgesandten Deputation, der kgl. Regierung 
eine schriftliche Anzeige über Abhaltung der Lehrerversammlung zu erstatten. 
Herr Ringler berichtet ferner, daß die gewählte Deputation auch Herrn 
Regierungsdirektor Nar die Aufwartung machte, da Herr Regierungspräsident 
abwesend war. Derselbe (Herr Regierungsdirektor) äußerte keinerlei Bedenken 
über Abhaltung der Lehrerversammlung, nur rät er im eigenen Interesse der 
Lehrer, allenfallsigen Ausschreitungen bei den Vorträgen und Diskussionen 
hierüber sogleich zu begegnen. Da die Mehrzahl der Anwesenden durch die dem 
Herrn Regierungsdirektor gemachte Aufwartung eine schriftliche Anzeige über 
Abhaltung der Lehrerversammlung für überflüssig hält, so unterbleibt diese.“ 
Am 3. und 4. September 1862 tagte dann — nachdem die erforderlichen 
Vorbereitungen getroffen waren — die J. Hauptversammlung des Bayerischen Lehrer—
	        
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