Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1924/25 (1. April 1924 bis 31. März 1925) (1924/25 (1925))

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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge. 
erhielten die Asozialen, die schlecht zu Fuß waren oder weit von F Inetanatte rnn 
auf Kosten des Betriebes Straßenbahnfahrkarten unentgeltlich zur eu en 
Erntetagen wurden 2, an Weihnachten 1 Schwein geschlachtet und das F — ch ng ich 
an diese Leute verteilt. Neben diesen Naturalleistungen erhielten die Asozia enan pan erer 
eine tägliche Prämie zwischen 20 Pfg. und 2 Mark, je nach — e ren 
Wohlfahrtsamt zugewiesenen Leuten mußte eine große Anzahl freier Anbeiter un n 23 
schaftlicher Arbeiterinnen gehalten werden. Sie hatten Pane ei zu 
verrichten, für die besondere Kenntnisse, Kräfte, Geschicklichkeit und Zuver ässigkei rhe er 
lich waren. Die Entlohnung dieser Leute erfolgte in Anlehnung an den Tarifvertrag für 
städtische Arbeiter. Auch sie erhielten für besondere Arbeitsleistungen Naturalentschädigung. 
Ferner wurde noch eine größere Anzahl Praktikanten beschäftigt, denen Gelegenheit 
geboten wurde, sich in allen Betrieben der Landwirtschaft auszubilden. In der Betriebs und 
Wirtschaftsführung hatte sich gegenüber dem Vorjahre nichts geändert. — 
Die Bebauung der Grundstücke dieses Betriebes gestaltete sich im Berichtsjahre folgen⸗ 
dermaßen: Hafer 10,66 Tagw., Wiesen 80,63 Tagw., Klee 26,20 Tagw., Mischfutter (2. Anb.) 
3,68 Tagw., Kartoffeln 10,85 Tagw., Korbweiden 0,53 Tagw., Mais 5,57 Tagw., Weiden 
24 Tagw., Pferdemöhren 1,72 Tagw., Runkelrüben 17,30 Tagw., Gemüse 33,06 Taqw. 
und Garten 3,14 Tagw. 
Die Schweinezucht und -Mast wurde in dem vorjährigen Umfange aufrecht erhalten. 
Sie war zur Verwertung der in Küche und Betrieb anfallenden Abfälle notwendig. 
Das tote Inventar wurde ergänzt durch 1 Kartoffellegemaschine und 1 Beizmaschine. 
Im Anwesen Marktäckerstraße 50 wurde eine neue Baracke als Geschäftsraum für das 
Wohlfahrtsamt aufgestellt. 
Gegenüber dem vorjährigen Berichtsjahr war auch das diesjährige für die Teichwirt— 
schaft nicht günstig. Die beiden kalten und regnerischen Sommer 1923 und 1924 machten sich 
besonders stark beim Abfischungsergebnis des großen Dutzendteichweihers bemerkbar, das erheb⸗ 
lich hinter dem vor zwei Jahren zurückblieb. Die Abfischung des großen Dutzendteiches ergab 
74 98 Zentner Karpfen. Die Fische wurden zum Teil gleich ab Weiher verkauft, zum Teil im 
Weihergartenweiher überwintert. Der Ertrag des kleinen Dutzendteiches und des großen Flach—⸗ 
weihers, die aus betriebstechnischen Gründen erst im Frühjahr 1925 abgefischt werden konnten, 
betrug 26 Zentner. 
Gelegentlich des Ausbaues der Bayernstraße wurde die Fanggrube im großen Dutzend⸗ 
teich bedeutend erweitert. Im Espan und im Weihergartenweiher wurde ein kleiner Dubisch 
und eine Fanggrube neu angelegt. Zur Teichdüngung wurden in den großen Dutzendteich 
100 Zentner, in den kleinen Dutzendteich 27 Zentner und in den großen und kleinen Flach— 
weiher 10 Zentner Thomasmehl gegeben. Sämtliche Weiher mit Ausnahme der Weiher⸗ 
gartenzuchtweiher J und II und des Espan-DOubisch-Weiher wurden wieder besetzt. 
Anbau Hainberg. Das Pachtverhältnis dieses Betriebes war mit Ende des Jahres 
1924 abgelaufen, die Fläche mußte dem Militärärar zurückgegeben werden. Letztmals waren 
angebaut: 69 Tagw. mit Hafer, 10 Tagw. waren Weiden. 
Milchbetrieb J, Kirchenweg 40. Die ehemalige Milchviehstallung mit Neben— 
gebäuden im Anwesen Kirchenweg 40 wurde nach Auflösung des dortigen Milchbetriebes 
zur Unterbringung von Pferden entsprechend umaebaut. Die röumliche Trennung der 
einzelnen Betriebe bedingte schon eine größere Pferdehaltung. Während des Sommers 
konnten die Pferde in der Landwirtschaft ausreichend beschäftigt werden, während im 
Winter für eine beschränkte Anzahl von Pferden geeignete Arbeit beschafft werden mußte. 
Diese wurde, wie auch in früheren Jahren, dadurch gefunden, daß das Amt Fuhrleistungen 
für städtische Betriebe, insbesondere für die Straßenreinigung (Kehrichtabfuhr) ausführte.
	        
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