Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Bau⸗ und Grundstückswesen. 
Die Gesamtmengen der in der Kläranlage Nürnberg-Süd mechanisch gereinigten Abwässer 
betrug 13730000 ebm oder 224 Liter pro Kopf und Tag der z3. Zt. an die Kläranlage ange— 
schlossenen Bevölkerung von rund 168000 Köpfen. Die unmittelbare Abschwemmung der 
Fäkalien ist bei 2722 Anwesen mit ca. 69100 Einwohnern durchgeführt. 
Die Menge des durch die Emscherbrunnen von der Pegnitz zurückgehaltenen frischen 
Abwasserschlammes betrug 37071 ebm gegen 29877 ebm im Vorjahr. Durch die Ausfaulung 
in den Brunnen wurde diese Menge soweit vermindert, daß auf die Trockenbeete nur mehr 
10917 ebm nasser Schlamm abgelassen werden konnte, welche wiederum auf 5848 ebm stich— 
feste Masse eintrockneten. Der getrocknete Klärschlamm wurde auch in diesem Jahr restlos 
der Landwirtschaft zugeführt. 
Die auf den Brunnenabsitzräumen abgeschöpften fetthaltigen Stoffe wurden getrocknet, 
gepreßt und im Betriebe der Kläranlage als Brennmaterial verwendet. Von den Abschöpf— 
fetten der Absturzanlage konnten 5000 kg verkauft werden. 
Beim Chemischen Laboratorium des Tiefbauamtes gelangten 687 Proben zur 
Untersuchung. 
c) Vermessungswesen. 
Vermessungsamt. Für 207 Bauten verschiedener Art wurden die Baulinien abgesteckt. 
Viele Absteckungen waren umfangreich; so erforderte die Absteckung im Zeppelinfeld 22 Arbeits— 
tage. Für die Erweiterung des Festpunktnivellements wurden in den südlichen Vororten 
24 Bolzen gesetzt. Im bestehenden Netz mußten 2 zu Verlust gegangene Punkte ersetzt und 8 
verlegt werden. Vom Hochbauamt wurde ein weiteres Nivellierinstrument übernommen. Die 
Neumessung der südlichen Vororte wurde fortgesetzt, die der nördlichen Vororte begonnen. 
Die Zahl der neuen 1000teiligen Blätter ist auf 29 gestiegen. Das Ausfahren und das 
Versetzen der 205 Polygonsteine wurde durch Erwerbslose ausgeführt, in den südlichen Vor— 
orten in 151, in den nördlichen in 140 Tagschichten. 
Von dem Übersichtsplan 1: 50000 wurde eine Neuauflage veranstaltet. Die Veranlagung 
der Grundwertabgabe in der Steuergemeinde Zerzabelshof wurde durchgeführt; Einsprüche 
gegen die Veranlagung in anderen Steuergemeinden waren zu behandeln. Für die Erhebung 
der Zuwachssteuer mußten in 101 Fällen Pläne und Besitzangaben geliefert werden. 
Stadterweiterungsamt. Im Berichtsjahr wurden nur 39 Stück neue Baulinien— 
und Höhenlagepläne gefertigt. 
Wie im Vorjahre mußte die Aufstellung neuer Baulinienpläne tunlichst unterbleiben, 
um dem in Bearbeitung befindlichen Generalbebauungsplan nicht vorzugreifen. 
Für die Erhebung einer Grundwertabgabe mußten die in der Zeit der Inflation 
aufgestellten Grundwertsermittlungen einer Neuschätzung unterzogen werden. Als 
zuverlässigste Grundlage konnten dabei nur die Vorkriegswerte herangezogen werden. Die 
umfangreiche Neueinschätzung des gesamten Stadtgebietes nahm mehrere Monate in Anspruch. 
Das Ergebnis wurde in 5000teilige und 12500teilige Pläne niedergelegt. 
Die ermittelten Friedenswerte wurden nur mit 50060 zur Versteuerung herangezogen. 
Die Vorarbeiten für den Generalbebauungsplan wurden weitergeführt. Der 
Verkehrsplan im Maßstab 1: 10000 wurde im Mai 1923 fertiggestellt. In der Zeit vom 
21. mit 27. Juni 1923 wurden mit Prof. Dr. ing. Jansen, die für die fernere Planung wichtigen 
Fragen dahier mündlich beraten und zeichnerisch festgelegt. Am 21. Juni hielt Herx Prof. Jansen 
vor dem Stadtrat einen kurzen Vortrag über den Staud des Generalbebauungsplanes und 
seine wichtigsten Grundzüge. 
Bis Ende des Berichtsjahres waren die Arbeiten so weit gediehen, daß der 5000teilige 
Plan für die östliche Stadthälfte seiner Fertigstellung entgegenging. Vor endgültiger Aus—
	        
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