Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Gesundheitswesen. 
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konstruiert, mittels welchem das Ungeziefer nebst Brut durch Einwirkung von 802-Gasen 
innerhalb 15 Minuten vollständig abgetötet wird. Durch die getroffene Anordnung können 
mit diesem Apparat stündlich bis zu 8 Personen behandelt werden. 
Gebühren. Die Gebühren für Benützung der städtischen Desinfektionsanstalt mußten 
infolge der stetig fortschreitenden Teuerung im Laufe des Jahres 23 mal erhöht werden. 
Ab 23. November 1923 wurden dieselben auf Goldmark umgestellt und konnten für den 
Rest des Berichtsjahres in gleicher Höhe aufrecht erhalten werden. 
8. Städtische Grubenentleerung. 
Allgemeines. Das Betriebsjahr 1923,/24 ist für die Anstalt etwas ruhiger und 
gedeihlicher verlaufen als die Vorjahre. Im Eisenbahnfäkalienversand war kein Rückgang fest— 
zustellen, wie er im letzten Jahre zu verzeichnen war. Der strenge, schneereiche Winter wirkte 
jedoch auf den Fäkalienversand sehr nachteilig ein, und die Anstalt geriet wegen Fortschaffung 
der im Stadtgebiet anfallenden Fäkalienmengen wieder in große Schwierigkeiten. Von den 
Fäkalienverladestellen St. Leonhard, Nürnberg-Rangierbahnhof und Nürnberg-Ostbahnhof 
wurden zusammen 1502 Eisenbahnwagenladungen — 12016 Tonnen Fäkalien verschickt, außer— 
dem konnten zu den Fäkaliensammelgruben Stein und Schnepfenreuth zusammen 8722 Tonnen— 
fuhren zu je 1200 Liter gefahren werden. Die gelegentlichen Fäkalienzufuhren mittels Automobil 
auf Bestellung an Kleingärtner und Landwirte betrugen insgesamt 26717 Tonnenfuhren. 
Durch die Röthenbacher Landwirte wurden mit den eigenen Gespannen selbst 1362 Tonnen— 
fuhren abgeholt. Auf Kehrichtplätze und Odländereien wurden zur Kultivierung 7008 Tonnen⸗ 
fuhren verbracht; in die Kanalisierung mußten 1197 Tonnenfuhren eingeschüttet werden. 
Gebühren. Im November 1923 wurde die Goldmarkberechnung bei den Gebühren 
für die Luftdruckentleerung der Abortgruben eingeführt und zwar wurde den Anwesenbesitzern 
für die abgefahrene Tonne Fäkalien zu 1200 Liter ab 12. November 1928: 3.20 Goldmark 
und ab 10. Dezember 1923: 4,30 Goldmark berechnet. 
9. Straßenreinigung und Hauskehrichtabfuhr. 
Straßenreinigung und »esprengung. Die Gesamtreinigungsfläche betrug am 
Schlusse des Berichtsiahres 3188200 qm, hievon waren gebührenpflichtig 2546 500 qm, 
Die Gebühren für Reinigung der Straßenflächen wurden nach der Haussteuerverhältnis— 
zahl berechnet und betrugen für bebaute und unbebaute Grundstücke am Schlusse des Jahres: 
für die ersten angefangenen oder vollen 20000 Mk. des Mietwertes 6 vom Tausend. 
„„ nächsten —ᷣ 10000 4,65 .. 
„ 1I0000 3, 
J 10000 „ 1,58, 
50 000 L 
I I n I / 50000 I A 0,5 — I 
Für die nächsten 150000 Mk. und jedes weitere Vielfache dieses Betrages wird die Gebühren— 
berechnung nach vorstehender Gebührenordnung in gleicher Weise durchgeführt. 
Schneebeseitigung und Sandstreuen bei Winterglätte. Infolge außergewöhnlich 
großer Schneefälle und darauf eingetretenen starken Frostes mußten zur Beseitigung von 
Schnee und Eis häufig Hilfsarbeiter (Erwerbslose) eingestellt werden. 
Hauskehrichtabfuhr. In Betrieb waren täglich durchschnittlich Z3 Fuhrwerke. Das 
Kehricht wurde zur Auffüllung und Bodenverbesserung von der Stadt gehörigem Gelände, 
dann auch zur Auffüllung von Privatgrundstücken verwendet. Beschäftiat waren durchschnittlich 
70 Arbeiter.
	        
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