Arhbeitsemt und das Berufsamt Nürnberg in einen öffentlichen Arbeits-
nschweis nach den Vorschriften dieses Gesetzes überzuführen. Dies ge-
scheh in der Sitzung des auf Grund des Arbeitsnachneiszes0nnen 165
zebildeten vorläufigen Verwaltungsausschusses vom 20. ezember 1922,
5n der zugleich auf Vereinbarung mit dem Bezirksamt Nürnberg hier.
Jer örtliche Wirkungskreis des Ärbeits-und Berufsamtes auf den Bes ;
zirk Nürnberg-Land vertragsmäßig ausgedehnt wurde. Die volle Bezeich-
nung des Amtes lautet nunmehr: " Arbeits-und Berufsamt Nürnberg, ge
neinsamer öffentlicher Arbeitsnachweis für die BezırkK®
Nürnberg-Stadt und Nür nberg-Land."
Das Arbeitsamt Nürnberg hatte in Se1ner Eigenschaft als enpb-
arbeitsamt des Regierungsbezirkes Mittelfranken unter anderen AUC
den Vollzug der Vorschriften über die produktive Erwerbslosenfürsor-
ge bei den 815 Notstendsmaßnahnen euszuführenden Straßenbauten 1m
Jürs- und Vorjura-Gebiet zu überwachen, die Verteilung der abzustel-
lenden Arbeitskräfte vorzunehmen und die Abrechnung in Bezug auf
Anrechenbarkeit der Tagschichten unter Ausscheidung auf die einzel-
nen Fürsorgeträger zu prüfen. , . _
Zur Durchführung der Enten Arbeitsvermittiung, Aufstellung
zehlreicher Statistiken, Anfertigung von Gutachten un Berichten
an Staats-und Reichsbehörden und Er edigung sonstiger Arbeiten,1nS-
besondere des Schriftwechsels hinsichtlich des zwischenörtlichen
Arbeitsmarktausgleichs, waren am Schlusse des Berichtsjahres Sl
Junenbeamte, 1 Kußenbeamter und 1 Vertrauensarzt tEbine EN
Arbeitsmarkt. Der Gesautverkehr wies gegenüber dem Vorjahre
einen Hückgang von 1l 250 Aufträgen = 7.23 8 auf. Für 76 229 Ar-
beitsgesuche lagen 68 105 Stellenangebote vor: hiervon wurden
56 066 durch Vermittlung erledigt.
Gegenüber. dem vor jährigen Gesamtverkehr von 77 416 Stellenze-
suchen, #8 178 offenen und 65 016 besetzten Stellen war bei den Är-
beitsgesuchen eine Abnahme von nur 1.52 % zu verzeichnen, whrend
sie bei den Stellenangeboten’ und Stellenbesetzungen '” 8 % DeZW.
13,76 % betrug. Hierin drückt sich deutlich die VerschlieG „erung
der Arbeitsmarktlage aus. . ,
Die Lage des gesamten Arbeitsmarktes, die sich am Schlusse
des Geschäftsiahres 1921/22 für die meisten Berufszweige günstig
gestaltet hatte wurde zu Beginn des Berichtsjahres durch den
treik und die Aussperrungen in der Metallindustrie ungünstig beein-
flußt. Die Audrangziffer der Arbeitsuchenden nahm selbst nach Beendi-
yung der Arbeitsstreitigkeiten und erhöhter Anforderung von gelern-. "
fen und ungelernten Arbeitskräften. im Laufe der Monate Mai Br AUEORE
1922 sehr zu. Die in den folgenden Monaten fortschreitende Entwertung
unserer Zahlungsmittel und damit verbundene ungeheuere Preisstelgerung
der in- und ausländischen Rohstoffe, ferner die Kapitallmapphekt und
Absatzstockungen wirkten lähmend auf das Wirtschaftsleben und hemmten
die erwartate günstige Weiterentwicklung, ‚CS Arbeitsmarktes in stärk-
stem Maße, Zurückhal ung der Jndustrie mit Neueinstellungen und ver-
ainzelte Einführung von Kurzarbeit ließen bereits im Monat Aust er-
kennen, daß der Höhepunkt der Aufnahme fähigreit eines großen Teiles
der Betriebe überschritten war. Der Konjunkturumschwung verschärfte
sich in den folgenden Monaten und machte sich besonders se1t Novem-
ber durch den Rückgang. an Stellenangeboten und sich häufende Kurzar-
beit fühlbar. Selbst die Der in den Monaten November und Dezem-
ber beobachtete Belebung des Arbeitsmarktes durch aushilfsweise Be-
schäftigung in der Weihnachtszeit blieb vollständig aus, Jm letzten
Vierteljahr des Berichtsjahrs, (Januar m1t März 1923) mußte von einl-
gen Betrieben der Men Spielwaren- ,‚Zelluloidindustrie und der
graphischen Gewerbe lithögraphische Kunstanstalten und Buchdrucke-
reien) mangels Aufträgen zu Entlassungen geschritten werden. Wie
sehr sich be ESS Geschäftsiage bis zum Schlusse des Berichts-
jahres verschlechterte, beweist, da allein im Monat März 1923 92
Fırmen Kurzarbeit einzuführen gezwungen Waren.
Ein Vergleich der Arbeitsmarktlage für Männer mit dem Vorjahre
ergibt eine kaum Lennenswerte Mehrung der Andrangziffer um 911 Ar-
beitsuchende (_ 2,12 %) und eine Minderung um 3689 offene Stellen
78 44 %). Die Folge davon war eine Abnahme der Durechschnittszahl der