Errichtung eineg nzuen Altersheimes. Das Wohlfahrtsreferat hat!
rt yenhar LU1 dem Stadtrat eine Denkschrift über die Errich-
Kung eines nsueh Altersheims 1n Nürnberg vorgelegt, welche die
erundsätzliche Zustimmung des Stadtrats fand. Zur weiteren Vor-
bereitung des _Neubauss wurde ein Untergusschuß Aingesetzt,C8T
aich sus dem 1. Bürgermeister, den berufsmäßigen Stadträten
Weigel, Dr. Wagner und Dr. Heimerich, Sowie den Stadträten Peter
Hoyer, Müller, Körner Ludwig, Frau Ullrich und Wirth zusammen-
setzte.Es mußte darauf Bedacht genonmen werden, daß die Stadt
neben ihrem Anteil an den HKaukosten nicht auch noch mit hohen
Laufenden Aufwendungen belastet werde, Das konnte erreicht wer-
den, wenn im neuen Altersheim, ähnlich wie beim Stadtkloster in
Kiel. den Jnsassen im allgemeinen nur die Wohnung mit entspre-
chender Kochgyelegenheit und eine Reihe sonstiger Baquemlichkeiter
sur Verfügung gestellt wurde, während im übrigen, &Ögesehen von
Prankhoitöthiien, jeder Jnsasse für seine Verpflezung selbst zu
sorgen hat. . |
Zur näheren Prüfung. dieser Frage wurde von einer Unterkom-
mission eine Besichtigungsreise vorgenommen, die sich auf die
heuptsachlichsten deutschen Altersheime ohne Kichenbetrieb er-
streckte, Die Kommission. gelangte. einstimmig. zu dem Ergebnis,
daß die Erbauung eines Altershsimes nach den Muster des Kieler
Stadtklosters am zweckmäßigsten 801. ,
"Die Deratungen über die Ausgestaltung _ des neuen Heimes
führten dann zu folgendem Ergebnis: Ju den Hoim sollen etwa
40 Personen untergebracht werden, Es sind etwa 80 Einzelgzim-
zer für alleinstehende Personen und etwa 30 Doppelzimmer für
Ehapaare, Geschwister und dergl. vorzuseben. Jan den Einzelzim-
gern ist eine Bettnische und eins kleine Küche einzurichten,
wobei der Flächenreum eines Zimmers nit der Nische durchschniti
lich 18,2 qm beträgt. Auch die Doppelzimmer sind mit einem be-
sonderen Küchenraum zu versehen, Ihr Flächenraum mit durch-
schnittlich 26,2 qm zu bemessen. Joder Jusasse hat sein Mobiliar
selbst mitzubringen; für seine Verköstigung sowie für die Eehei
zung seines Zimmers und GSM Gasverbrauch hat er selbzt aufgu-
kommen, Für altersschwache Jnsassen wird eine Siechenstation
errichtet, dio ebenfalis aus Einzelzirmern besteht.Jn dieser
Siechenstation werden die Insassen vollständi versorgt,also
auch verköstigt. Für die SO OMSPOOEER AN Anstalt —- Wohnung
Beleuchtung, Menützung den Dados usw; — sOll von den Jnssssen.
soweit sie hiezu in der Lage sind, ein geringer Mietpreis ge-
zehlt werden. Als Fersonal soll für die Anstalt lediglich ein
Jausverwaltersehepaar mit Dienstmädchen, sowie eine Schwester
alt 1 -— 2 Krenkenwärterinnen in Betracht kommen, ‘
Der Vorteil solcher Einrichtungen für die Jnsassen liegt
auf der Hand, Soweit die Jnsassen nicht mehr über die nötigen
Mittel für den Lebensunterhalt verfügen, müssen sie ebenso wie
andere bedürftige Personen, die außerhalb eines solchen Heimes
wohnen, durch die Armen- oder Wohlfehrtspflege, Sopinlrentner-
fürsorge, Kleinrentnerfürsorge und deraL 40 erstützt werden.
., ‚Das für Ges Help eespnl & städt, Grundstück zwischen Johan-
nisstraße, St.Johannis-Mühlgasse und Hallerwiese hat den Vorzug,
sich in nächster Nähe der inneren Stadt. zu befinden verhältnis-
mäßig hoch und sehr gesund zu liegen und genügend Platz für
Gartenanlagen zu bieten, ganz abgesehen von der Nachbarsch
der Anlagen auf der Hallerwiese.
; Am 6. April 19%2 erfolgte die Gene4migung des von Stadtrat
Dr. Wagner ausgearbeiteten Projekts durch den Stadtrat, Mit den
Pauarbeiten konnte am 20. Juli 1922 begonnen werden; in den Mo-
naten November 1922 bis Januar 1923 wurde der Dachstuhl aufge-
stellt.Jm Berichtsjahr konnten noch die Dachdecker-und Flasch-
nerarbeiten und die Verputzarbeiten im Jnnern zur Ausführung
kommen. Mit dem Einsetzen der Fenster wurde begonnen. Verausgabt
wurden im Berichtsjahr 254 020 895.40 X.