Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1920/21. (1. April 1920 bis 31. März 1921) (1920/21,1 (1921))

Bauwesen 
Oer städtische Besitz am Zeppelinfeld, von dem ein ansehnlicher Teil der An— 
lage eines großen Sport- und Spielplatzes gewidmet werden soll, wurde durch den Ankauf 
einer weiteren Fläche von über 16 ha erweitert. 
Um der erholungsbedürftigen Einwohnerschaft eine beliebte Wald anlage zu 
erhalten und um gleichzeitig die Errichtung voͤn Gebäuden in nächster Nähe der städtischen 
Wasserversorgungsanlage in Erlenstegen und die damit verbundene Beeinträchtigung dieser 
Anlage verhindern zu können, wurden dort mehrere Waldgrundstücke käuflich erworben. 
Insgesamt gab die Stadtgemeinde im laufenden Berichtsjahre über 4 Millionen MA 
für SGrunderwerbungen aus und erwarb mit diesen Mitteln Grundstücke mit einem gesamten 
Flächeninhalt von 4376 ha. Verkauft wurden nur 0,237 ha für nicht ganz 50 000 A, und zwar 
fast ausschließlich zur Ermöglichung der Abrundung von Bauplätzen. 
Grundbesitz der Stiftungen. Hier stehen an erster Stelle die großen Waldungen 
bei Simonshofen und Schnaittach. Sie umfassen 364,505 ha und stehen im Eigentum der 
Heiliggeistspitalstiftung, welcher auch die Erträgnisse zufließen. Die forstliche Verwaltung ist 
2 staatlichen Forstbeamten, welche für die Stiftungsverwaltung nebenamtlich tätig sind, über— 
tragen. Ihnen steht ein städtischer Forstbeamter, der im Hauptberuf angestellt ist, zur Seite. 
Die von Riete r'schen Stiftungen sind Eigentümer eines ansehnlichen Waldes 
bei Kalbensteinberg. Dieser Waldbesitz umfaßt 89. 6000 ha. Die Erträgnisse fließen der Armen— 
tiftung zu. 
Miete und Pacht. Ende März 1021 bestanden über städtischen Haus- und Grund— 
besitz 14180 Miet- und 1850 Pachtverträge. Außerdem hat die Stadtgemeinde in über 1100 Fällen 
Selände für Kleingärten abgegeben. Die zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachteten Grund⸗ 
stücke dürfen auch nur für landwirtschaftliche Zwecke verwendet und nicht etwa als Lagerplätze 
benützt werden. Die landwirtschaftlichen Grundstücke sind von den Pächtern ertragsfähig zu 
halten und gut zu düngen. Der jährliche Pachtzins für landwirtschaftlich benützte Flächen schwankt 
je nach der Bodenbeschaffenheit und der Kulturart zwischen 200 und 480 M für den ha. Für 
die als Lagerplätze vermieteten und für die anderen gewerblichen Zwecken dienenden Grund— 
stücke wird gegenwärtig ein jährlicher Mietpreis von 60 Bbis 14 für den qm, das sind 5000 
bis 10 000 M für den ha. entrichtet. Eine Erhöhung aller Mietpreise um 60— 1009 steht bevor. 
b. öffentliche Anlagen. 
Neuanlagen. Die ausgeführten Neuanlagen waren wiederum dazu bestimmt, Er— 
werbslosen Arbeitsgelegenheit zu bieten. Diese erstreckten sich fast ausschließlich darauf, unfrucht— 
bares Land in Kulturland zu verwandeln, um es dem Kleingartenbau oder landwirtschaftlichen 
Zwecken dienstbar zu machen. — Die Bodenverbesserungsarbeiten auf dem 
Zeppelinfeld wurden fortgeführt. Die Ausgaben hierfür betrugen 1 200 000 A. Die 
unschöne Sandgrube in der Ostendstraße wurde durch Auffüllung mit Kehricht, 
Vermengung desselben mit dem vorhandenen Sand und durch Terrassierung für Kleingärten 
nutzbar gemacht, so daß sie jetzt zur Verschönerung des Ortsbildes beiträgt. Sonst ist von größeren 
Arbeiten noch anzuführen der Beginn der Kultivierungsarbeiten auf der Waldbrandstätte bei 
Altenfurt. Die Kosten betrugen 105 000 M. 
Unterhaltungsarbeiten. Zur besseren Entwicklung der Pflanzungen in den Anlagen 
und zur Freilegung der Mauerpartien mußte wiederum stark Ausgelichtet werden. Das 
hierbei anfallende Laub wurde wieder an Kleintierzüchter als Ziegenfutter abgegeben. Die 
ganz zu entfernenden Bäume wurden im Winter herausgeschlagen und als Nutzholz im Eigen— 
betrieb verwendet oder an andere städtische Betriebe abgegeben. Das anfallende Gras wurde 
wie in den Vorjahren an das Landwirtschaftsamt für den Milchbetrieb und an Kleintierzüchter 
abgegeben. Die Veete in den Anlagen wurden durchgehends wieder zum Frühjahr und Sommer
	        
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