Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1920/21. (1. April 1920 bis 31. März 1921) (1920/21,1 (1921))

Denkwürdige Vorfälle 
Kreisrealschule IIJ zu Nürnberg seit deren Gründung im Jahre 1913 in vorbildlicher Weise vor 
und war ein wissenschaftlich hochgebildeter Lehrer. An der Entwicklung und dem Aufblühen 
der Schule hat er hervorragenden Anteil. 
23. Januar 1921. Schramm, Margareta, Kommerzienratsgattin. 
Geboren am 7. November 1888 in Aürnberg, erwies sie in der größten Stille unendlich 
vielen Armen und Kranken ungezählte Wohltaten. Sie stiftete mit ihrem Gemahl, Fabrik—⸗ 
besitzer Jean Scher a mim, im dJahre 1908 die Mittel zur Erbauung und Ausstattung des Wald⸗ 
erholungsheims Nürnberg-Rückersdorf und wenige Jahre später das KinderErholungsheim 
daselbst. 
steg Januar 1021. Mäller, Theodor Ritter von, Oberlandesgerichts⸗ 
präsident a. O. 
Er wurde am 5. August 1851 in Burghaslach geboren. Müller war 1877 als Rechts- 
konzipient und 1879 als Amtsrichter in Nuürnberg tätig. Nach seiner Berwendung als Staats- 
anwalt in Straubing und Fürth kam er 1808 als Landgerichtsrat nach München, wo er 1897 
1. Staatsanwalt, 18009 Landgerichtsdirektor und 1902 Landgerichtspräsident wurde. 1906 
rückte er zum Senatspräsidenten am Oberlandesgericht München vor, April 1912 kam er als 
Oberlandesgerichtspräsident nach Nürnberg, als welcher er im März 1915 pensioniert wurde. 
Er ist in Sonthofen verstorben. 
7. Februar 10921. Kaupert, Johann, Kaufmann. 
Er wurde am 15. Juli 18855 zu Nuürnberg geboren. Kaupe rt war Distriktsvorsteher 
vom 4. September 1801 bis zu seinem Tode. Im Jahre 1916 wurde ihm die Medaille für 
2s5jährige öffentliche Dienste im Ehrenamte überreicht. 
11. Februar 1921. Leibold, Albrecht, Kunstschlossermeister. 
Er wurde am 11. März 1830 in Lauf geboren. Leibold erlernte in Nürnberg das 
Schlosserhandwerk, für das er schon von frühester Jugend an eine besondere Vorliebe zeigte. 
Nach vollendeter Lehre begab er sich auf die Wanders chaft, um seine Kenntnisse zu erweitern; 
nach Nürnberg zurückgekehrt, gründete er im Jahre 1860 seinen eigenen Haushalt und sein Ge— 
schäft, das er bald, durch eisernen Fleiß und rastloses Streben zu hoher Blüte brachte. Von 
seinen Kunstarbeiten seien hier nur das Gitter am Martin-Behaim-Denkmal, das Tor am 
Apollo-Theater, das Haupt- und die beiden Nebentore am Eingang zum Westfriedhof erwähnt. 
Auch das Germanische Museum birgt manches Meisterstück von ihm. Aus seiner Werkstätte 
sind denn auch Lehrlinge hervorgegangen, die heute zu den tüchtigsten Schlossermeistern Nürn⸗ 
bergs zählen. Auch am öffentlichen Leben beteiligte sich Leibold aufs regste. Gelegentlich 
der ersten Bayerischen Landesausstellung im Fahre 1882 in Nürnberg wurde er zum Preisrichter 
ernannt und 1883 als solcher in die Wittelsbacher Landesstiftung berufen. Auch dem Gemeinde⸗ 
kollegium gehörte er als Bertreter der Fortschrittlichen Volkspartei 12 Jahre lang an. Im fast 
vollendeten 91. Jahre fand sein Leben durch einen Herzschlag ein jähes Ende. 
25. Februar 1921. Probst, Johann Michael, Orechslermeister. 
Er wurde am 10. Februar 1846 in Rothenburg o. T. geboren. VDach Erlernung des 
Drechslergewerbes und der Erledigung der damals noch üblichen Wanderschaft ließ er sich im 
Jahre 1874 als Meister in Nürnberg nieder. Seine —DDDD 
Ausstellungen prämiiert worden. Er war Obermeister der Drechsler- und Metalldrücker-Innung 
sowie seit 1000 Mitglied und seit einer längeren Reihe von Jahren II. Vorsitzender der Handwerks⸗ 
kammer für Mittelfranken. Neben seinem praktischen Beruf beteiligte er sich auch politisch in 
der Mittelstandsbewegung und gehörte als deren Vertreter in den Jahren 1905—-1906 der 
Freien Bereinigung des bayerischen Landtags an.
	        
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