fullscreen: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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in Verbindung treten, über deren Stellungnahme er zweifel— 
haft war. 186) Diese Verhandlungen scheinen die Verwirk— 
lichung des bereits vor Mitte Januar feststehenden Ent— 
schlusses, über den ja auch Luther zu jener Zeit schon bestimmt 
unterrichtet war, um mehrere Wochen hinausgeschoben zu 
haben. Die Auflösung der gesamten Union war damals 
in aller Munde. 1860) Endlich am Sonntag Invocavit — 
dem 22. Februar — 1523 übersandte der Generalvikar 
dem Senior der Diffinitoren, Melchior Myritsch, das Amts— 
siegel nebst einem Schreiben, das die offizielle Niederlegung 
seiner Würde bestätigte, 182) und verkündigte zwei bis drei 
Wochen darauf seinen Brüdern, daß er dem Papsttum den 
Laufpaß gegeben, das Ordenskleid abgelegt und sich ent— 
schlossen habe, am Mittwoch nach Quasimodogeniti — dem 
5. April — zu Altenburg in den Ehestand zu treten. 188) 
Dieser Schritt des obersten Augustiners der deutschen 
Longregation gab sowohl für die eigenen Ordensgenossen, 
als auch für Priester und Mönche anderer Regeln, die 
gegen bessere Erkenntnis Nahrungssorgen und Furcht des 
Anstoßes zurückgehalten hatten, das Feichen zum Austritt. 189) 
In Scharen verließ man die Klöster, ganze Konvente 
wurden entvölkert: die sächsisch-thüringischen Nieder— 
lassungen der Augustiner zu Eisleben, Erfurt, Nordhausen, 
Sangerhausen, Salza, Grimma, Neustadt, Wittenberg waren 
zumeist vollständig verödet, wenige mit ein paar meist alten 
Vätern besetzt.!o) Die Mönche in Georgs Landen, in Wald— 
heim und Dresden, hielten die strengen Gewaltmaßregeln zur 
Zzrößeren Hälfte in den Mauern zurück, doch gelang es von 
Zeit zu Seit einzelnen durch die Flucht zu entkommen. 101) 
Die Berichte der Zeitgenossen lassen uns die Bedeutung 
des Schrittes Cincks erst recht würdigen. Ich begnüge
	        
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