Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg des Jahres 1919 (1919,1 (1920))

Denkwürdige Vorfälle 
17. Juli. Cröffnung des Sebastianspitalsander Veilhofstraße. 
Am Donnerstag, den 17. Juli 1919, wurde das neue Sebastianspital, das während der Kriegsdauer 
als Militärlazarett benützt wurde, seiner eigentlichen Bestimmung, d. i. der Bersorgung 
mittelloser, an unheilbaren Krankheiten leidender Personen 
der Stadt Nürnberg, übergeben. Der stattliche Neubau wurde in den FJahren 1010 
bis 1914 nach den Plänen des städtischen Ingenieurs Georg Kuhnm errichtet. 
21. Juli. Generalstreik. Auf Veranlassung der beiden sozialdemokratischen Par— 
teien ruhte — als Protest gegen den Gewaltfrieden — in den Fabriken und 
Geschäften die Arbeit den ganzen Tag, auch die Verkaufsläden waren geschlossen. 
30. Juli. Bürgermeisterwahl. Bei der am 30. Juli gemäß 8 81 der Wahl— 
ordnung für die Gemeinde- usw. Wahlen vom 15. April 1919 vorgenommenen Bürgermeister- 
wahl wählte das Staädtratskollegium den Stadtrat Martin Treu zum 2. Bürgermeister und 
Stadtrat Hugo Fre und zum 3. Bürgermeister der Stadt Nürnberg. 
1. August. Rücktritt des II. rechtskundigen Bürgermeisters, Hofrats Otto Bräutigam, 
vom Amte. 
——— 
sung durch die Deutsche Nationalvbersammlung trugen die öffentlichen Gebäude Flaggenschmuck, 
und zwar zum ersten Mal in den neuen Reichsfarben Schwarz-Rot-Gold. 
8. August. Einzug des Nurnberger Reichswehrbataillons. Am 
8. August 1919, mittags, hielt das Reichswehr-Bataillon II/47 in Nuũrnberg seinen Einzug. Die 
Nürnberg-Fürther Truppen, das 14. Infanterie-, das 1. Chevaulegers- und das 8. Feldartillerie— 
Regiment, wurden im JFuni 1019 aufgelöst. 
30. August bis 15. September. N—uürnberger Bolksfest 1919. Vom 30. August 
bis 18. September fand — zum 1. Male seit 1913 wieder — diesmal auf der Deutschherrnwiese, 
die Herbstwanderschau des Süddeutschen Vereins reisender Schausteller und Handelsleute statt. 
1. September. Ubergabe des Wöchnerinnenheims an die Stadt 
Nürnberg. Das 1888 als eine der ersten Schöpfungen des Vereins Frauenwohl gegründete 
Wöchnerinnenheim überführte die Stadt, nach der Übergabe durch den Verein an sie, von seinem 
pöllig unzulänglich gewordenen Hause Rieterstraße 77 nach dem geräumigen Krankenbau des 
neuen Sebastianspitals an der Veilhofstraße. 
16. September. Ruhr-Erkrankungen. In NVürnberg wie auch anderwärts 
sind in den letzten Wochen gehäufte Erkrankungen an der Ruhr beobachtet worden. 
22. September. Rückkehr der Kriegsgefangenen. Am 22. September, 
abends, traf der erste Transport kriegsgefangener Nürnberger auf dem hiesigen Hauptbahnhof 
ein. Die Mannschaften kamen aus englischen und amerikanischen Gefangenenlagern und wurden 
durch den Volksbund zum Schutze der deutschen Kriegs-und Zivilgefangenen, Ortsgruppe 
Nürnberg, festlich empfangen und bewirtet. 
15. Oktober. Eröffnungderneugegründeten Handelshochschule 
Nürnberg. In der Aula des Schulhauses Findelgasse fand am Mittwoch, den 16. Oktober 
1919, vormittag 11 Uhr, durch eine Ansprache von Oberbürgermeister Dr. Geßler die Eröff— 
nung der Handelshochschule und damit der Freien Hochschule Nürnberg statt.. 
20. Okltober. Denkmalfür Christoph Schultheiß. Im Luitpoldhain wurde 
an der Südseite des Rondells ein kleines Denkmal mit dem Bronzerelief des Verstorbenen von 
der Stadt angebracht. Der Sockel trägt die eingemeißelte Inschrift: „Dem Schöpfer des Luit- 
poldhains, Magistratsrat Christoph Schultheiß, die Stadt Nürnberg 1019.“ 
— 22. otttober. Rücktritt des l. Bürgermeisters der Stadt Nurnberg 
Dr. Geßler. Oberbürgermeister Dr. Otto Geßler folgte dem Rufe der Reichsregierung 
zur Übernahme der Leitung des neuen Ministeriums für den Wiederaufbau in Berlin.
	        
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