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Hans Sachs.
funrad Nachtigall. Du weißt, Hanz Sachs ift zurücgekehrt,
Mu] den er wie aufs Orakel hwört.
Veit FJeffelmann. Paß auf, der nimmt am Sinaen. teil Ä
Und nicht zu Deines Pogner8 Heil!
D’rum follten wir, ftatt ihn anzugaffen,
Shn Kieber gleidhH vom Hals ung Ichaffen. .
Konrad Nachtigall, DazZ Haft Du mir aus dem Mund ge-
nommen,
Wie aber wär’ ihm beizukommen ?
Veit Feffelmann. Dadurch, daß wir ihn beim Hohen Rat
Anfhwärzten ob einer Übelthat.
Konrad Nachtigall. Was meinjt Du damit, laß Hören mehr!
Veit TFelelmann (ein gedructes fMliegendes8 Blatt herborziehend). Sn jeinent
Spruch vom mwütenden. Heer
Tührt er die kleinen Diebe daher,
Die, wie fie am Hochgericht agehangen,
Sich mühen, die großen einzufangen,
Doch bis an den jüngften Tag umjunit,
Dieweilen die von Fortunenz SGunit
Sn Reichtum, Pracht und Ehren figen,
Anitatt die Aımen. vor Not zu Ihüßgen.
Konrad Nachtigall, Und nennt er dabei auch un]re Stadt?
Veit Fefielmann. WohHlweislich er fie verfchwiegen hat.
Doch merk au] den Schluß, den ih Dir lefe,
Dann fuchit nicht mehr nach weiterer Blöße.
(Er left.)
„SC aber, jJamt der armen Rott’, ;
Wünfh’ von Herzen und bitte zu Gott,
Daß Gerechtigkeit mit ihrem Schwert
Biel böje Städte {traf auf Erd —
Hat er nicht alle verdammen wollen,
So hätt’ er die guten nennen follen.
Konrad Nachtigall. IH geb’ e8 zu, da er folches nicht that,
DBeweift, daß er einjchloß auch unjer'n Rat.
Veit Fefjelmann. Wir Heften daz Blatt, mit dem Bild davor,
In kommender Nacht an8 Rathausthor.
Konrad Nachtigall. Mein Seel’, den Ratichlag find’ ih fein!
Veit Feffelmann. Den Vogel führt’8 in den Käfig Hinein !
(Beide verlaffen den Marktplag. Junker Krebabhlut tIritt hinter ihnen auf.)