36
lich König Clodwig von Frankreich genannt. Dafs dieses je-
doch nicht richtig ist, hat Frommann mit vieler Gelehrsam-
keit im Anzeiger für Kunde Deutscher Vorzeit 1854 Spalte 140
a. 162 nachgewiesen. Die Lilie auf der Agraffe des Mantels,
welche auf Frankreich hindeutet, ist, wie die ganze Figur, bis
auf den Kopf neu und eine sogenannte Verbesserung Reindel’s.
18) Wie unendlich viel Statuen in der zweiten Hälfte des
zierzehnten Jahrhunderts in Nürnberg gefertigt wurden, be-
weisen die in jener Zeit ausgeführten Bauten, von welchen
ich die bedeutendsten oben genannt. — Eine grofse Anzahl
Bildhauer des vierzehnten Jahrhunderts nennen, nach Urkun-
den, v. Murr (Journal für Kunstgeschichte Bd. II S. 44—46
and Baader Beiträge I, 3.
19) Eine ähnliche, jedoch einfachere Thurm-Pyramide hat
Viollet-le-Duc a. a. O. Vol. V pag. 532 nach einer alten Zeich-
nung dargestellt. Uebrigens waren sie im Mittelalter nicht
selten. Erhalten sind sie, freilich aus späterer Zeit, z. B. noch
in Ulm und Basel. Die Nürnberger ist jedenfalls die reichste
und schönste. Sie hat als Vorbild gedient für diejenigen
Brunnen, welche in den letzten Decennien G. Semper in
Dresden und Kranner in Prag erbaut haben.
20) Siehe Tucher’s Baumeisterbuch S. 163—70, woselbst
eine sehr genaue Beschreibung des Gangs der Wasserleitung
sich findet. Eine andere steht auch in dem schon angeführten
Manuscript No. 16622 des Germanischen Museums fol. 93—94.
21) Baader Beiträge I, 31.
22) Müllner’s Annalen.
23) Derselbe ist, nebst Erläuterungen von Lochner, im
Programm der Studien-Anstalt zu Nürnberg vom Jahre 1854
herausgegeben,
24) Tucher’s Baumeisterbuch S. 293.
Baader Beiträge I, 30.
25) Müllner’s Annalen.
Baader in Zahn’s Jahrbüchern für Kunstwissenschaft
Bd. II. S. 82.