Denkwürdige Vorfälle
Rundgang durch das Gebäude besichtigte der König auch das Reservelazarett im Justiz⸗
gebäude. Kurz nach Mittag fuhr der König dann zum Mittagsmahl zur Burg. Nach—
mittags fand die Besichtigung der Nürnberger Schraubenfabrik und Fassondreherei Gebrüder
Saemann in der Paumgartnerstraße statt. Um 5 UÜUhr veranstaltete die Stadt einen Be—
grüßungsabend im Rathaussaale mit einfachem, den Kriegsverhältnissen angepaßten Abend—
simbiß. Nachdem der König seinen Dank für den herzlichen Empfang zum Ausdruck gebracht
hatte, fuhr er um 61/. Uhr wieder zum Bahnhof. Vor seiner Abreise nach München stattete
er der Verpflegstation des Roten Kreuzes am Hauptbahnhof noch seinen Besuch ab.
Das neue Justizgebäude wurde in den Jahren 1909-1916 in Anlehnung an die
Altnürnberger Bauweise im Stile der deutschen Renaissance auf dem Gelände vor dem
Zellengefängnis an der Fürther Straße nach den Plänen des Oberbaurats, späteren Ministerial—
rats Hugo von Höfl erbaut. Ministerialrat von Höfl hatte als Spezialkommissär anfangs
auch die Oberleitung des Baues in Händen; aber er starb bereits wenige Monate nach Beginn
der Bauarbeiten (im März 1910). An seine Stelle trat der Regierungs- und Baurat bei
der Obersten Baubehörde Blumentritt. Die örtliche Bauleitung lag dem Bauassessor,
nunmehrigen Regierungs- und Bauassessor Dünnbier als Vorstand des Baubureaus in
Nürnberg ob.
16. September. Glockengeläute und Beflaggung der Häuser anläßlich der Meldung
von dem entscheidenden Sieg in der Dobrudscha.
16. September. Eröffnung des neuen Schulgebäudes des Vereins Frauenwohl,
Färberstraße 10.
In Anwesenheit von Vertretern der Kgl. Kreisregierung, der städtischen Kollegien,
der Kgl. Lokalschulkommission und sonstiger geladener Gäste fand an diesem Samstag mittag
die feierliche Eröffnung des neuen Schulgebäudes des Vereins Frauenwohl statt. Das neue
Heim, mit welchem die Frauenarbeitsschule und das im Jahre 1915 gegründete Handarbeits—
lehrerinnenseminar schöne, geräumige Lehr- und Übungsräume erhielt, wurde nach den Plänen
des Architekten und Professors an der Kgl. Kunstgewerbeschule Otto Schu 13 in Nürnberg erbaut.
16. September. Hauptversammlung der Deutschen beleuchtungstechnischen Gesell—
schaft in Nürnberg.
1. Oktober. Opfertag für die deutsche Flotte.
Dieser Sonntag war im ganzen Deutschen Reiche zu einem Opfertag in Form einer
Sammlung von Geldspenden für die „Zentralstelle für Angelegenheiten freiwilliger Gaben
an die Kaiserliche Marine in Kiel“ bestimmt worden. Die in Nürnberg von der hiesigen
Ortsgruppe des Deutschen Flottenvereins veranstaltete Sammlung lieferte ein Erträgnis von
rund 42 000 M.
2. Oktober. Einführung der Reichsfleischkarte.
. Oktober. Einweihung des neuerbauten Franziskanerklosters in Gibitzenhof.
Das neue Kloster wurde an diesem Mittwoch, am Tage des hl. Franziskus, in An—
wesenheit des Weihbischofs Dr. Senger als Vertreter des Erzbischofs Dr. von Hauck von
Bamberg und des Provinzials des Franziskanerordens Dr. Heribert Holzapfel aus München,
in feierlicher Weise seiner Bestimmung übergeben. Der in den Jahren 1915/ 16 ausgeführte
Bau ist ein Werk des Nürnberger Architekten Professors Otto Schulz. Unmittelbar an das
Kloster wird später die neue katholische Kriegsgedächtniskirche St. Ludwig angebaut werden
7. Okbtober. Eröffnung der ständigen Ausstellung der neugegründeten wirtschaftlichen
Vereinigung Nürnberger Künstler in den oberen Räumen des Käünstlerhauses.
8. bis 18. Oktober. Ausstellung deutscher Frauen- und Kinderkleidung.
Die vom Verein für deutsche Frauenkleidung und Frauenkultur in Nürnberg im
Hörsaal der Bayerischen Landesgewerbeanstalt unternommene Ausstellung war von kunst—