Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1916 (1916 (1919))

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Dehnberg, Hedersdorf, Neunkirchen am Sand, Simmelsdorf, Simonshofen und Veldershof 
liegen. Die Gesamtfläche beträgt 364,565 ha (vgl. im übrigen die Beschreibung und Karte 
dieser Waldungen im Verw.Ber. 1900 S. 615 ff.). 
Durch Fällungen wurden gewonnen: 20007 Ster Nutz- und Brennholz und 
625 Wellen. Außerdem fielen 884,5 Ster Streu an 
Aus dem Verkauf von Holz wurden 1312 MA, von Streu 2188 A gelöst. Die 
Einnahmen aus der Jagdverpachtung und die Anteile an den Erträgnissen der von den 
Gemeinden verpachteten Jagdbezirke ergaben 3883 A. Für Forstkultur wurden 1188 46, für 
Holzhauerlöhne 244 MA verausgabt. 
Für Wegebau waren 36 A erforderlich. 
Veränderungen im Grundbesitz der Stiftungen. Solche sind im Be— 
richtsjahre nicht eingetreten. 
Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 
6. Kinder und Jugendfürsorge. 
Gemeindewaisenrat. Im Personalstand der Waisenräte sind im Berichtsjahre 
folgende Veränderungen eingetreten. 
Es wurden auf Ansuchen von ihrem Amte enthoben die Waisenräte: Privatier 
Heinrich Ebert und Kohlengeschäftsinhaber Jean Bohl. An deren Stelle wurden Bäcker— 
meister Michael Ebert und Kaufmann Robert Renner zu Waisenräten gewählt. Bezirks— 
versammlungen fanden keine statt. Eine Gesamtsitzung des Gemeindewaisenrats wurde am 
1. November abgehalten. 
Im Geschäftstagebuch des Gemeindewaisenrats sind 7 855 (8644) Einläufe ein— 
getragen worden. Von den Eintragungen betrafen die Geschäftsführung im allgemeinen 
114 (141) Nummern, Vormundsvorschläge usw. 1317 (1408), Erziehungsberichte usw. 
2234 (2408), die Waisenliste 4190 (4692) Nummern. Das besondere Verzeichnis der 
Mündel enthält 4932 (5 280) Einträge. 
Berufsvormundschaft. Die städtische Berufsvormundschaft hatte mit Ablauf des 
Jahres 1916 ein fünfjähriges Bestehen hinter sich. Ihre Tätigkeit begann im Jahre 1912 
mit 930 Minderjährigen; die Zahl ihrer Schützlinge ist bis Ende des Berichtsjahres auf 
2100 gestiegen. Die Neuzugänge betrugen 826 (358). Die Minderung gegen das Vorjahr 
hat, da es sich größtenteils um Kostkinder handelt, ihren Grund darin, daß in den letzten 
Jahren bedeutend weniger uneheliche Kinder in Nürnberg in Kost kamen, und diese Fest— 
stellung hängt einmal mit dem Geburtenrückgang und sodann mit der Tatsache zusammen, 
daß in den Kriegsjahren die Kinder lieber in der Kleinstadt oder auf dem Lande als in der 
Großstadt untergebracht werden. 
Es sind aus dem Bereiche der Berufsvormundschaft 200 (244) Mündel ausgeschieden; 
darunter 56 (65) durch den Tod, 91 (119) infolge Verheiratung der Eltern, 8 (4) wegen 
Volljährigkeit und 45 (56) aus sonstigen Gründen. 
Die von Jahr zu Jahr steigende Mündelzahl sowie die durch die Kriegsverhältnisse 
gemehrten Bedürfnisse der Minderfährigen haben den Aufaabenkreis des Amtes erheb— 
lich erweitert. 
Zahlenmäßig läßt sich vielleicht in gewisser Weise der Umfang der Erziehungs— 
und Fürsorgearbeit, nicht aber der Inhalt derselben darstellen. Es seien hiernach folgende 
Ziffern genannt. Die gegen uneheliche Vöter vorgenommenen Zwangsmaßnahmen bestanden 
in 38 (90) Mobiliarpfändungen und 94 (160) Forderungspfändungen, einschließlich der Vor— 
pfändungen. Die Minderung trat dadurch ein, daß immer mehr Kindsväter zum Heere 
einberufen wurden und daß andererseits die günstigen Erwerbs- und Lohnverhältnisse die 
Schuldner geneigter zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten machten.
	        
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