Bauwesen
Errichtung von Lagerhallen für Getreide und Futtermittel südlich und nörd—
lich der Festhalle im Luitpoldhain. Die Preispolitik des Bundesrates im Zusammenwirken
mit der Druschprämie ließ befürchten, daß der größte Teil des Getreidebedarfs der Stadt—
gemeinde Nürnberg für die ganze nächste Versorgungsperiode bis spätestens am 15. Dezember,
zum mindesten aber alle Vorräte bis Ende März eingelagert werden müßten. Da es trotz
eifriger Umschau nicht gelingen wollte größere Lager zu mieten, so wurden zwei Pläne zur
Vergrößerung der vorhandenen Lager in der Festhalle im Luitpoldhain ausgearbeitet. Das
eine Projekt sah den Einbau eines 1. Stockes in der Festhalle vor, das andere bezweckte
einen Anbau an die Festhalle. Die städtischen Kollegien entschlossen sich am 18. und 22. August
für die Ausführung des Anbaues, durch welchen etwa 6500 qm Lagerfläche für den Kosten—
betrag von 213000 “6 gewonnen werden sollten. Auf Antrag des Oberbürgermeisters Dr.
Geßler wurde aber der Beginn der Bauarbeiten zunächst ausgesetzt und die ganze Frage
unter Beiziehung von Fachmännern nochmals eingehend geprüft mit dem Ergebnis, daß
beschlossen wurde, nach Möglichkeit Sukzessivlieferungsverträge abzuschließen und möglichst
neue Pläne für die Beschaffung geeigneter Lagerräume auszuarbeiten.
Am 25. September kam der neue Plan zur Vorlage; am 3. Oktober bewilligten die
städtischen Kollegien die Kosten für eine sogenannte Normallagerhalle von etwa 1000 qm
Fläche, und zwar 58000 M für den eigentlichen Neubau, 1000 M für 2 Feuerlöschhydranten,
1000 A für weitere Einrichtungen gegen Feuersgefahr, 5800 M für Straßenherstellung und
1800 für einige Schutzdächer vor den Türen der Festhalle aus dem für die Durchführung
der Futtermittel und Getreideversorgung zur Verfügung stehenden Kredit. Zwischen der Fest—
halle und der neuen Halle sind Anschlußgeleise der Staatsbahn vorgesehen, damit die Ent—
ladung der Wagen in zweckmäßigerer und billigerer Weise, als bisher, erfolgen kann. Die
Bauarbeiten wurden sofort in Angriff genommen, sie konnten aber im Berichtsjahre nicht mehr
vollendet werden. Die Ausgaben haben 13727,17 M betragen.
Zur Schaffung weiterer Lagerräume, insbesondere für Futtermittel, genehmigten die
städtischen Kollegien am 31. März und 18. April 1916 aus den für die Durchführung der
Lebensmittelversorgung bereitgestellten Mitteln den Betrag von etwa 11000 M für die Er—
richtung einer hölzernen Halle nördlich der Festhalle im Luitpoldhain. Mit den Bauarbeiten
wurde sofort begonnen; bereits am 11. Mai war die Halle vollendet und konnte zur Ein—
lagerung verwendet werden. Die Baukosten haben 9427,75 A betragen.
Neubau des Sebastianspitals (siehe Verwaltungsbericht 1915 S. 74). Die Bau—
anlage wurde während des ganzen Berichtsjahres in der gleichen Weise benutzt wie im
Vorjahre. Gearbeitet wurde an den Modellen der beiden Figuren für das Hauptportal:
die weiteren Vollendungsarbeiten haben infolge der militärischen Benützung geruht.
Wegen der Metallbeschlagnahme mußte die Mehrzahl der kupfernen Dachrinnen
und Abfallrohre abgenommen und durch solche aus verzinktem Eisenblech ersetzt werden;
weiter mußten die Durano-Spülbecken gegen solche aus verzinktem Eisenblech und die aus
Nickel bestehenden Kipptöpfe und Kochkessel der Dampfkochküche gegen solche aus Eisen
ausgewechselt werden.
Die Ausgaben haben im Berichtsjahr 33422,34 M betragen.
Neubau eines Brausebades in der Frauenholzstraße Nr. J (siehe Verwaltungs—
bericht 1915 S. 74). Die Arbeiten waren 1915 vollendet; die Abrechnung dagegen konnte
erst im Berichtsjahre erfolgen. Die Ausgaben für das Jahr 1916 haben 4786,28 M betragen;
die Gesamtausgaben stellten sich auf 186 660,66 48.
Schulhausneubau am Paniersplatz (siehe Verwaltungsbericht 1913/14 S. 138 und
1915 S. 75). Die Fertigstellung des inneren Ausbaues hat noch die ersten vier Monate des