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lief nun die Zeche so hoch hinan? Doch unfehl⸗
bar größtentheils auf Veranlassung französischer
Kriegsbeiträge und Einquartierungen. Indessen
standen damals die Heere Frankreichs als Feinde
in Baiern und Schwaben. Diese Rücksicht
machte selbst die größten Lasten erträglich. Was
war von dem Feind, der sich des Landes bemäch—
tigt hatte, Gutes zu erwarten? Dennoch hat
Baiern durch ienen feindlichen Ueberfall unend—
lich weniger, als bei dem dermaligen Besuch der
Freunde, gelitten. Die allgemeine Stimme be—
hauptet, daß der französische Soldat aus einem
Europäer in einen Kannibalen ausgeartet sei.
Ehedem wurde von dem Franzosen gesagt, daß
er bei einem Schoppen Wein, von Mittag bis
zum Abend, singe und pfeife. In dem Land wo
der mindeste Weinbau nicht statt hat, in Baiern,
wo man alle Weine mit den schweresten Mauth—
und Transportkosten, aus Franken, Oest—
reich, Ungarn beziehen muß, hier wo Tausen—
de von Eingebornen zwanzig Jahre und darüber,
erreichen, ohne einen Tropfen des edlen Reben—
safts ie gekostet zu haben, hier gieng der Fran—
zose in den unmäßigsten Trunkenbold über. Kaum
war schon am frühen Morgen die Branntwein—
Flasche geleert und dem Kaffekessel der Boden zu
sehen,