fullscreen: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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die Hand gibt. Da nämlich das Land an der Schwabach besonders auf— 
geführt wird, so kann das Knoblauchland kaum bis nach Erlangen hinauf 
gereicht haben, am allerwenigsten aber, wie man wohl angenommen hat, 
über Erlangen und den Schwabachfluß hinaus. Als die äußersten Ort— 
schaften des Knoblauchlandes im Norden sind demnach wohl Tennenlohe, 
Eltersdorf und Bruck zu betrachten. Westlich reichte es bis an die Regnitz, 
südlich bis an die Pegnitz und im Osten bis an den Sebalder Forst, be— 
ziehungsweise an das Reutland und die Fürreutwiesen östlich von Buch, 
Lohe, Almoshof, Großreuth bis an das heutige Maxfeld. Damit stimmt 
auch überein der Eintrag der Pfinzingschen Karte aus dem Ende des 16. Jahr— 
hunderts, ferner die Angabe des Annalisten Johannes Müllner (gegen 1600), 
wonach das Knoblauchland zwischen dem Sebalder Wald und dem Regnitz— 
lauf bis in die Erlanger Gegend sich ausdehnte. Nach Müllner erhielt 
es seinen Namen von dem Anbau von Zwiebeln und Rübsamen, die hier 
in solchem Umfange gezogen wurden, daß damit nach Italien, Frankreich 
und Spanien „große Hantierung“ getrieben werden konnte. Es muß 
übrigens eine Zeit gegeben haben, zu der die Knoblauchzwiebel hier intensiv 
gebaut wurde, denn nur dann hat es einen Sinn, einen weiten Bezirk mit 
mit vielen Ortschaften also zu benennen. 
Die Bauern des Knoblauchlandes leben jetzt fast ausschließlich in 
Weilern und Dörfern vereinigt. Der Umfang eines Hofes erreicht im 
äußersten Falle eine Größe von 80 —40 Tagewerk. In Großreuth h. d. V. 
zibt es nur einen Hof, der 86 Tagwerk Land umfaßt!). Die Mehrzahl 
der Güter hat sogar nicht mehr als 10 Tagwerk und es gibt noch kleinere 
bis herunter auf 4 Tagwerk Ackerboden, deren Besitzer dann durch Be— 
wirtschaftung von einigen Tagwerk Pachtgründen sich durchbringen. Das 
war nicht immer so. Die Königsgüter, die hier in der ältesten Zeit auf— 
treten, wie Poppenreuth, Gründlach, Eltersdorf waren von beträcht— 
lichem Umfang. Die schon vorher zusammen genannten Höfe Gründlach, 
Walkersbrunn, Eltersdorf und Herpersdorf gehörten zum Königsgut 
Aurach, dem späteren Herzogenaurach, das will besagen, sie standen unter 
der wirtschaftlichen Oberleitung dieses Haupthofes, hatten aber vermutlich 
noch ihre besondere Wirtschaftsführung, da sie zum Teil weit auseinander 
lagen. Diese Güter nun kamen i. J. 1021 durch Schenkung Kaiser 
Heinrichs II. an das Bistum Bamberg. Der neue Herr unterstellte die 
Bewirtschaftung der Güter wohl einem Lehensmann, einem Unfreien oder 
Ministerialen, der sie entweder selbst bewirtschaftete oder weiter verlieh. 
Der Lehensmann aber war zu Kriegsleistungen und Abgaben an Getreide 
und anderem verpflichtet. Poppenreuth hatte 1207 der Ministeriale des 
Bischofs Eckenbert von Bamberg in Besitz. Die Lehenschaft war in 
Das Knoblauchsland bei Nürnberg. 1865. S. 27.
	        
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