Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Von Dr. J. F. Holly. 
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Originalfassung: Sachs'sche Umdichtung: 
Der durch Urteil Darum Urteil 
Am jüngsten Tag wird richten, Am jüngsten Tag wirst richten, 
Halt mich in deinen Pflichten. Die dir glauben mit nichten. 
O, werte Frucht, O, werte Frucht 
All' mein' Zuflucht All mein Zuflucht 
Hab' ich zu dir. Hab ich zu dir. 
Am Kreuz bist mir Ich glaub' hast mir 
Mit Sankt Johannes geben, Erworben ewig Leben 
Daß du auch mein' In dich hoff' ich 
Mutter wollt'st sein, Ganz festiglich, 
Frist hier und dort mein Leben.) Weil du mir Gnad hast geben. 
Wir schen, der alte Text des schönen Marienliedes enthält 
nicht das Geringste, was gegen den Glauben der katholischen Kirche 
verstößt; es sind lediglich die uralten Ansichten der christlichen 
Kirche über die Güte, Lieblichkeit, Anmut und große Macht der 
Gottesmutter am Throne ihres Sohnes, die hier vorgebracht werden, 
und die von den Minnesingern in vollendeter poetischer Schönheit 
besungen worden waren. 
Ähnlich wie diese Marienode „corrigierte“ Sachs auch das 
altehrwürdige Preislied der Mutter Gottes „Die Frau vom 
Himmel.“2) 
Daß aber andere Heiligen noch schlimmer bei Sachs wegkamen, 
wie die hl. Jungfrau — von dieser ließ er, wie bemerkt, wenigstens 
die Paraphrase des „Salve regina“ unverändert — ist klar. So 
änderte er an den Liedern „Rosina, wo war dein Gestalt“, 
„Anna, du anfencklich bist“ und „Sankt Christoph, du 
heiliger Mann“ sehr stark herum. Besonders auffällig ist die 
„Correktur“ an dem Liede des hl. Christophorus, der sehr beliebt 
war unter dem Volke und viel von ihm besungen ward. Die 
Dichtung selber ist sehr einfach und rühmt nichts anderes von dem 
Heiligen, als daß er ein großer Diener Gottes gewesen und durch 
seine Fürbitte bei Gott deshalb viel vermöge. Sie erheischte also 
gewiß keine „Correktur.“ Sie lautet in der 1. und letzten Strophe: 
„Sankt Christoph, du viel heiliger Mann, 
Dein Lob steht hoch zu preisen! 
Und wer dein Bild früh' schauet an, 
Des Tags ist er beweisen: 
Das Herze sein 
Fröhlich, ohne Pein, 
—Züuchtig in allen Ehren. 
) S. Ph. Wackernagel, das deutsche Kirchenlied, II. S. 804 ff. 
2) S. Wackernagel, Bd. 2, Nr. 1030.
	        
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